Hallo zusammen,
Ich brauche mal ein paar Ideen von euch, mir gehen sie nämlich aus.
Ich habe mir letztes Frühjahr irgendwas fieses eingeschleppt und immer noch Ärger damit.
Ich habe beim Händler meines Vertrauens kranke Flossensauger erwischt, direkt eingesetzt und der Ärger nahm seinen Lauf, es scheuerte und schubberte überall, die Fische wollten am liebsten durchs Glas aus dem Aquarium flüchten. Die Wurmmittel aus dem Handel brachten nichts, der Tierarzt mikroskopierte fleißig und fand nichts.
An dem Punkt hat es mir gereicht, ich habe alle Fische (Kardinälchen und Haras) aus dem Aquarium gefangen, das Aquarium gründlich gereinigt und 7 Tage auf 30 Grad gegart.
Die Fische im Quarantänebecken waren einige Tage symptomfrei, dann ging es wieder los. Ich habe dann auf Verdacht auf Kiemenwürmer behandelt. Also auch hier gut geheizt, 28 Grad und Behandlungszyklus nach Rahn mit Praziquantel durchgezogen. Danach war die Panik im Becken beseitigt, aber einzelne Fische scheuern immer noch etwas.
Nematol (Wenn die Fische schon so lange aus dem Haltungsbecken sind lohnt es sich wenigstens) und OmnipurS beseitigen das auch. Außerdem salze kräftig auf.
Danach geht es zurück ins Halterungsbecken, von zuerst 1 g/L reduziere ich das Salz langsam, sehe wieder Jungtiere, bin zufrieden, denke der Spuk ist ausgestanden.
Das ist jetzt etwas mehr als 6 Monate her, seitdem sind die Fische 3x trüb geworden (egal womit ich behandle, auch kurz Temperatur hoch hilft, danach ist das auch erstmal wieder weg, 14 Tage Flagellol, 3 Tage 30 Grad und 13 Tage Omnipur S waren es jetzt), immer mal wieder scheuert einer, bei den Welsen hab ich einen mit dicker bakterieller Infektion (Loch im Kopf) gesehen und mir ist jetzt der 2. Fisch mit stark gesträubten Schuppen und Einblutungen am Bauch verstorben. So wie die Flossensauger damals.
Tierarzt sieht wieder nix.
Den Stamm Kardinälchen habe ich seit bald 5 Jahren durch eigenen Nachwuchs, eigentlich sind wir immer gut miteinander ausgekommen.
Ich brauche jetzt Input.
Möglichkeit 1) Ich bin vor etwas über einem Jahr umgezogen, von hartem in weiches Wasser. Das tut den Fischen nicht gut und die Alttiere werden langsam den an die Bedingungen hier angepassten Jungtieren Platz machen. Die sind nämlich bisher ziemlich unbeeindruckt. Nicht schön, aber auch kaum vermeidbar. Warum dann aber der üble Infekt beim Wels?
Möglichkeit 2) Das waren einfach ein paar Medikamente zu viel, die Fische haben leider einen Hau weg und sterben früher als gewöhnlich. Auch hier Hoffnung Jungtiere.
Möglichkeit 3) Da ist irgendwas übles drin. Bakterien allein können es nicht sein (oder? Die müssten doch spätestens durchs Omnipur reduziert worden sein), klar sehe ich die auch in den Symptomen, aber dazu muss der Fisch ja geschwächt sein. Würde mich als nächstes zur Uni Gießen führen, wenn hier keiner eine Idee hat.
Fischtuberkulose wäre die blödeste Option, aber das letzte Mal, als mir das online diagnostiziert wurde, habe ich viel später Schuppenwürmer gefunden - das nehme ich erst nach Sektion und Befund als Option. Bis dahin lieber behandelbare Vorschläge und keine Neuzugänge in meinen Aquarien weil sicher ist sicher.
Hat schonmal jemand rein durch Behandlung mit Antibiotika so ein Problem langfristig gelöst, bzw können nur Bakterien so einen Ärger verursachen? Bisher ziehe ich Diagnose mit Kultur und Resistenzprüfung und entsprechendem Mittel hier nämlich noch nicht in Betracht, ich sehe bakterielle Probleme rein als Sekundärinfektion (wegen 1 und/oder 2 und/oder Primärkrankheit) und würde lieber auf angepassten Nachwuchs hoffen statt zu behandeln.
Achja...
60 Liter, Raumtemperatur was jetzt im Winter beim offenen Aquarium auf 18 Grad rausläuft, GH um 6, pH um 7, Wasserwechsel 30 oder 50 % pro Woche, Nitrat und Phosphat im unteren Bereich der Skala, HMF mit Eheim Aquaball dahinter, recht dicht bepflanzt, LED-Beleuchtung
Etwa 30 Kardinälchen, 5 Haras
Futter Flocken und Frost, Lebendfutter derzeit eher selten. Ich habe auch schon das immunfördernde Futter von Sera versucht, hilft nicht. Genausowenig wie stopfen mit Lebendfutter aus dem Mörtelkübel