Hey Leute,
gestern haben endlich meine C.loretoensis gelaicht!
Für mich ein besonderes Ereignis, da ich die letzten Oktober selber in der Gegend um Iquitos/Peru gefangen habe.
Nach anfänglichen Problemen bei der Eingewöhnung (die Tiere waren über 3 Wochen nicht gefüttert worden und das Transportwasser war eiskalt) konnte ich nach einigen Monaten eine 6er Gruppe separieren, die ich mir behalten wollte.
Die Weibchen hatten einen leichten Laichansatz und die Männchen bildeten die verlängerte Rückenflosse aus. Ich habe die mal ordentlich angefüttert bis die Weibchen einen wirklich guten Laichansatz hatten.
Danach gings vom 150cm Sammel-Becken in eines meiner 25l Becken, die ich für Nachzuchtversuche benütze. Die Einrichtung besteht aus einer Schieferplatte mit aufgeschraubtem Holzstück (Garnelenbaum) aufgebockt auf 4cm Steinen als Unterstand, einer zerfledderten Anubias, ein Büschel Moos im Baum und einem Laichmopp. Die Technik ist ein Eck-HMF und ein kleiner Heizer, falls nötig.
Die Temperatur habe ich anfangs auf 26°C gehalten und habe das Leitungswasser (750µS/cm) mit Osmose- oder Regenwasser gemischt, sodass es deutlich weicher ist. Die Leitfähigkeit im Rio Nanay habe ich mit ca. 22µS/cm bei 25°C gemessen. Wöchentlich habe ich einen 50% Wasserwechsel mit gemischtem Wasser gemacht, wo die Temperatur schonmal um 3-4°C gefallen ist.Zwischendurch habe ich immer wieder Stimulationsversuche mit kaltem Wasser, das über Nacht im Kühlschrank war gemacht. Trotz deutlichem Laichansatz und Beginnen der Regenzeit in der Heimat hat sich nichts getan. Auch nicht in reinem Regenwasser bei Regenfronten gewechselt.
Die wöchentlichen Wasserwechsel habe ich monatelang durchgeführt, nichts ist passiert. Bis gestern.
Gestern wollte ich in meiner Anlage Wasser wechseln, es war schon überfallig, anderthalb Wochen seit dem letzten WW.
Gleich beim ersten Blick in meinen Fischkeller habe ich was Rundes an der Frontscheibe im C.loretoensis Becken gesehen. Wird wohl wieder eine kleine Schnecke sein...
War ausnahmsweise keine Schnecke, denn das Runde an der Scheibe war ein riesiges Corydoras-Ei! Auch unter der Anubias waren etwa 10 Eier versteckt und aus dem Moos und Laichmopp leuchteten auch noch ein paar hervor! Endlich haben die Loretoensis was gemacht!
Naja, habe dann keinen WW gemacht, ich habe noch eine Eiablage gesehen, typische T-Stellung wie bei anderen Corydoras. Bis auf ein Tänzchen des Männchens vor der Auserwählten. Dabei ist das M stark zitternd und sich krümmend vor dem Weibchen im Freiwasser gestanden. Erst danach fand die T-Stellung statt.
Da die Altfische dem Laich nicht nachgestellt haben, habe ich die erst heute rausgefangen. Dafür sind noch ein paar Kugeln dazu gekommen
Vorsorglich habe ich noch ein bisschen Methylenblau gegen Laichverpilzung zugegeben. Die Eier sehen relativ gut befruchtet aus und sind so groß wie die von C.weitzmani, wenn nicht sogar noch ein bisschen größer. Also für Corydoras riesige Eier!
Viele Grüße
Roman