Hallöchen Marco,
ich gebe zu, ich habe "Hobbyaquarianer" nicht zuvor in Wikipedia überprüft. Für mich ist damit ein Aquarianer gemeint, der einfach ein oder mehrere Becken zu Hause stehen hat und sich daran erfreut. Wenn jemand sich jedoch auf die Zucht (nein, damit meine ich keine Zufalls-Nachzucht im Elternbecken) spezialisiert und mehr Aquarien im AQ-Keller stehen hat, als in der Wohnung, wenn er Tiere explizit für die Zucht heraus sucht und diese zur Zucht ansetzt (nicht nur 1mal zum testen sondern regelmäßig), über gleich mehrere Zuchtbecken verfügt und seine Tiere z. T. danach kauft, ob sie schon nachgezogen wurden oder nicht (weil gerade
das sie für ihn reizvoll macht) - dann macht er das natürlich immer noch als Hobby, aber dann ist er
für mich eher (Hobby)Züchter als Hobby-Aquarianer. Und dann hat er auch (oder sollte er zumindest) andere Kenntnisse und auch andere Voraussetzungen als jemand, der Fische ausschließlich im Gesellschaftsbecken hält. Und solche Züchter gibt es eben hier im Forum eine Reihe - das wollte ich ausdrücken. Es ging um den Unterschied zwischen Aquarianer und Züchter - um den Begriff
Hobby ging es mir eigentlich weniger.
Deine Ausdrucksweise ist für mich vollkommen okay. Ralf mag sich zwar vielleicht gebildeter lesen, jedoch liegt deine Diskussionskultur mir deutlich näher
Interessant ist für mich dein erster langer, an mich gerichteter Absatz. Gerade zu diesem Thema habe ich bereits in diesem Thread die Geschichte meines Gourami-Mädels erzählt, das total auf mich fixiert war und von mir tatsächlich ohne jeglichen Kescher mit der Hand umgesetzt werden konnte. Sie ließ sich von mir streicheln und schwamm immer sofort auf mich zu, um mich zu beflösseln und sich sogar
streicheln zu lassen. Wenn ich das Besuchern zeigen wollte und mit ihnen vor dem Becken stand, dann war sie hinter der Echi versteckt und nicht zu sehen für mind. 5-10 Minuten, ehe sie sich zaghaft heraus traute. Waren die Kinder oder mein Mann dabei, dann verschwand sie zwar nicht, aber sie ließ sich von ihnen nicht anfassen. Sie konnte genau unterscheiden, welche Person ins Zimmer kam und wer seine Finger im Becken hatte.
Oder in NL die Streichelbecken, wo man Rochen und z. T. Katzenhaie streicheln kann. Oder Kois, die sich problemlos in Zoos in ihren Teichen kraulen lassen. Störe, die im Händlerbecken schon so gern gekrault werden, dass dort inzwischen oft Schilder hängen, dass man das bitte unterlassen soll wegen der Hygiene. Wo sind deren Instinkte mit Angst vor allem, was von oben kommt oder Mensch ist? Vielleicht durch den dauernden Kontakt während der Aufzucht auf der Strecke geblieben?
Ich halte es für fatal, wenn Menschen behaupten, sie verstünden und wüssten alles - dass Tiere z. B. nicht oder kaum geordnet denken können. Genau genommen verstehen wir das Wenigste, was sich in den Köpfen der Tiere so abspielt. Die Tatsache, dass wir nicht erfassen können, was Tiere denken oder fühlen, heißt ja nicht, dass es nicht vorhanden ist. Auch wenn dieser Gedankengang manches einfacher macht für viele Leute.
Ich wiederhole nochmal das Zitat: "Wissenschaft ist Irrtum auf den neuesten Stand gebracht". Die sich am meisten geirrt haben, waren Wissenschaftler. Die diese Irrtümer "bewiesen" waren ebenfalls idR Wissenschaftler. Um ihre eigenen Irrtümer 10 Jahre später ebenfalls von Kollegen bewiesen zu bekommen.
Natürlich haben wildlebende Fische Panik einfach weil sie gefangen werden - vollkommen egal, ob von einem Angler zum Frühstück oder einem Exporteur für deutsche Aquarien. Sie denken natürlich nicht darüber nach was kommen wird, warum es so ist und wie es bis vor 5 Minuten noch so schön war (oder auch nicht). Sie haben schlicht Panik. Und wildlebende Fische werden davor mehr Panik schieben als in Gefangenschaft aufgezogene, die von Geburt an in regelmäßigen Abständen Erfahrungen damit machen durften, die eben nicht mit dem Tod endeten.
Ich will auch kein Komplettverbot der Exoten. Stärkere Kontrollen sind immer gut! Leider kosten sie auch immer mehr Geld - und das ist chronisch knapp gesät. Nur: Wie will man denn bitte die Fangbedingungen und die Haltungsbedingungen bei den Fängern von hier aus kontrollieren? Immer jemanden mitschicken? Die Tiere wandern doch sicher oft nicht nur vom Fangort nach Deutschland, sondern gehen vll. vorher noch über die Niederlande oder Tschechien oder asiatische Länder. Oft ist es doch so, dass nicht mal der genaue Fundort noch bekannt ist, weil die schon im Fanggebiet gebündelt werden und gemeinsam versandt werden. Wer will das noch kontrollieren? Und außerdem schreibst du ja selbst:
Dieser eine, ders schlecht macht, versaut das ganze Image der gesamten Branchen. Schlechte Nachrichten schlagen immer ein wie Bomben, dafür Benötigt man wieder 10 gute Nachrichten um dieses Urteil wieder zu neutralisieren.
Das führt leider auch dazu, dass gerne die Lumpen von der Branche unter den Teppich gekehrt werden, damit nicht die gesamte Branche wieder darunter zu leiden hat. Was sich wieder erschwerend auf die Kontrollen auswirken dürfte.
Was passiert denn, wenn ein Großhändler einen Rutsch desolate Wildfänge zum Händler bringt? Das für ihn Schlimmste was passiert ist, dass er sie nicht abnimmt. Ende der Story. Die Tiere landen im Müll nach einer für sie grausamen Odyssee. Wird der Großhändler gemeldet? Wird der Importeur gemeldet? Und selbst wenn: Wo und wie meldet man denn darauf den Fänger in Beludschistan oder Kleinsibirien? Die zittern ja förmlich alle vor unserem Veterinäramt!
Schärfere Kontrollen schreibt sich immer so leicht, aber auch da ist dumm daher reden einfacher als ein funktionierendes und finanzierbares System aufzubauen. Letztlich ist die Kontrolle in der BRD, ob ein Tier hier nachgezogen oder verbotener Weise importiert wurde einfacher durchzuführen als die Fang- und Transportbedingungen in Südamerika zu überprüfen.
@ Ralf
Falsch verstanden- meinte es in Richtung Prohibition.
Stimmt - Ich hatte es auf das Beispiel bezogen und bin demnach von absolutem Alkoholverbot am Steuer ausgegangen, wie es in einigen Staaten jetzt schon Regel ist.
Vielleicht solltest du Wikipedia auch einmal nutzen um nachzuschauen, wo der Unterschied zwischen Vermutung und Unterstellung liegt.
Dummschwätzer würde ich übrigens nicht unbedingt als Synonym für Tierschützer verwenden. Da fielen mir einige andere ein - was ich aber natürlich nicht öffentlich kundtun möchte.
Ich möchte ja vermeiden, dass sich noch wer ungewollt angesprochen fühlt.
Die Langeweile hat sich darauf bezogen, dass u.a Du durch achtlose Aussagen völlig fahrlässig Tierquälerei in den Raum wirfst. Solche Aussagen sind für Aquaristik-Gegner natürlich ein gefundenes Fressen.
Achtlose Aussagen nenne ich eher so etwas wie die Behauptung, dass Fische keine Schmerzen empfinden. Jeder überzeugte Tierfreund der zufällig diesen Thread über eine Suche findet, wird empört Bekannten berichten, wie herzlos und .... (denkt euch selbst was dazu) offenbar nicht nur Angler sondern auch Aquarianer sind. Das ist erstmal was für Aquaristik-Gegner! Daran sieht man, dass das, was nicht ins eigene Weltbild passt, gerne als achtlos dargestellt wird.
So- jetzt habe ich die Zitat-Funktion auch mal ausprobiert. Ist voll anstrengend.
Das kann ich jetzt nicht finden. So wie hier ist das doch sehr komfortabel gelöst