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1

Donnerstag, 5. Januar 2012, 10:14

Nachzucht Allgemein

Hi Leute,

dann mach ich mal nen neuen Thread zum Thema auf:

Wie stellt ihr das an mit den Nachzuchten? Es ist mir schon klar, dass dafür kein Geheimrezept gibt.
Aber ihr könnt mir bestimmt Tipps und Anregungen geben?

Wie sieht eigentlich das Balzverhalten der Corys aus?


LG

Chris

deluna

Corydorasforum-Member

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2

Freitag, 6. Januar 2012, 08:33

Hi,

na da will ich mal "kurz" anfangen. Ich bin sowiso gerade mal wieder dabei meine Corydoras zu stimulieren.

Als erstes werden die Aquarien etwas vernachlässigt was die Reinigung angeht, die Fütterung wird dabei mittels lebender Tubifex intensiviert. Glücklicher Weise kann ich das Tubifex lose einkaufen und muß nicht auf die teuren Beutel zurückgreifen.
Wenn die Bäuche der Fische schön rund sind beginne ich mit dem Wasserwechsel. Dazu wechsle ich täglich ca. 15 - 20 % Wasser. Das Frischwasser ist bei mir Regenwasser welches ohne aufbereitung oder temperierung verwendet wird. Im Winter kommt es da schon mal vor das Eis auf der Aquariumwasseroberfläche treibt. Dementsprechend groß sind die Temperaturschwankungen. Die Aquarien haben meist keine Heizung sodas die Wassertemperatur im Winter bei 18 °C und im Sommer bei 20°C liegt wobei die Fische im Sommer in die Regentonne wandern.
Die Aquarien werden normalerweise mit Luftheber betrieben, auserdem befindet sich ein Wollmopp darin. Nach 2 Tagen Wasserwechsel instaliere ich zusätzlich einen Innenfilter. Dies habe ich gerade aktuell gestern getan. Anschliesend werden die Panzerwelse aktiver. Das äusert sich durch mehr schwimmfreudigkeit bei der sich die Tiere mit ihren Barteln abtasten. Dies dient vermutlich zur Synchronisierung oder der Stimulierung der Abläufe bzw. der Weibchen. Meist kommt es am nächsten Tag zum ablaichen. Das ist allerdings von Art zu Art unterschiedlich. Ich werde gleich mal in den Keller gehen und nachschauen.
Die Eier sammle ich ab. Sie kommen in eine durchlüftete 1 Liter Kunststoffdose mit Buchenlaub und Erlenzapfen. Javamos und ganz wenig Heu für die Infusorien, Futter für die ersten Stunden sind auch mit drin. Das Laub und die Erlenzapfen färben das Wasser sehr dunkel. Die Eier werden dementsprechend auch sehr dunkel. Dadurch verpilzen selbst die nicht befruchteten Eier fast überhaupt nicht. Es versteht sich von selbst das die verpilzten Eier abgesammelt werden. Die Dose steht auf der Abdeckscheibe von einer meiner L- Welsaquarien. Dadurch liegt die Temperatur bei minimal 25 °C. Täglicher 2 - 3 maliger ca. 50 %-iger Wasserwechsel mit temperierten Wasser aus einem dieser L- Welsaquarien wir auch noch gemacht. In den Dosen wird vor dem Wasserwechsel der Boden abgepinselt. 3 Turmdeckelschnecken sind auch mit in der Dose. Die vermindern den Schleimbelag auf dem Boden der den kleinen Larven gefährlich werden kann und fressen nicht die Eier. Im gegenteil, sie rutschen teilweise sogar über die Eier drüberweg.
Wenn die Larven den Dottersack aufgezehrt haben bekommen sie Mikrowürmchen (keine Walterwürmer). Ab einer Gröce von ca 8 - 10 mm kommen alle in ein Aufzuchtaquarium.

Das war´s mal eben "kurz".

Viele Grüße

Fred

Ich komme gerade aus dem Keller und siehe da - nichts. Verarschen die mich? ?( Heute habe ich keine Zeit für Wasserwechsel. Mal sehn was morgen ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »deluna« (6. Januar 2012, 08:53)


pppbb

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3

Freitag, 6. Januar 2012, 18:35

Hi Chris,
Google doch mal nach der Seite von Kurt Mack, dort findest du einige Informationen.
lg, Lukas

kamas88

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4

Samstag, 7. Januar 2012, 00:24

Hi,

noch ein paar Ergänzungen oder Relativierungen.
Wenn man sich das riesige Verbreitungsgebiet der Corys anschaut, müsste eigentlich klar sein, dass man nicht alle Arten über einen Kamm scheren kann. Für viele der häufigeren Arten im Handel (aeneus, paleatus, panda, sterbai,...) wird es aber wie Fred schreibt funktionieren, nur die Temperaturen bitte nicht bei allen Arten einfach übernehmen.

Kühle Wasserwechsel sind bei einigen Arten stimulierend, bei anderen überhaupt nicht, teilweise können diese auch kontraproduktiv sein (am Äquator gibt es in der Regel keinen kalten Regen).

Erlenzäpfchensud ist gut gegen Verpilzen, zu viel schadet aber auch, da es die Eihüllen härter oder zäher macht, so dass die Larven schlechter oder ev. gar nicht mehr aus den Eiern kommen.

Gutes Futter neben Mikrowürmern sind auch Artemia-Nauplien (am besten frisch geschlüpft). Viele Arten sind dafür von Anfang an groß genug, ansonsten bei Arten mit sehr kleinen Larven wie C. hastatus oder Arten der Elegans-Gruppe eben Mikrowürmer oder auch Mulm (z.B. aus einem Filter). Da finden sie eigentlich immer genug zu futtern.

Gruß,
Karsten

deluna

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5

Sonntag, 8. Januar 2012, 20:42

Erfolg

macht Glücklich.

Hallo,

ich habe Freitag abend 79 Eier meiner Pandapanzerwelse absammel können.
Das hat mich selbst überrascht. Es befinden sich 13 Tiere in dem Aquarium., dafür ist es eine sehr erstaunliche Anzahl. Offensichtlich sind aber bei weitem nicht alle Eier befruchtet. Das liegt mit Sicherheit an dem Alter der Tiere. 4 Pandas sind älter als zwei Jahre, die anderen 9 Stück sind eigene Nachzuchten die etwa ein Jahr alt sind. Meine Corydoras sp. "Gold Stripe" haben die Versuche mit nichtbeachtung Quittiert. Klappt ja auch bei den Pandapanzerwelsen nicht jedes Mal.

@ kamas88
1. Du hast natürlich recht das diese Vorgehensweise nicht auf alle anderen Panzwelsarten übertragbar ist.
2. Weil die Erlenzapfen verhärtungen der Eihüllen hervorrufen können versuche ich wenn der Zeitpunkt des Schlupfes da sein müsste mit einem kleinen Pinsel den Larven beim Schlupf etwas nachzuhelfen.

Fred

6

Montag, 9. Januar 2012, 18:54

wow super für die vielen Tipps, Danke!

irgendwie flitzen bei mir immer drei Corps sehr wild durch Becken und scheinen gegenüber einem sehr aufdringlich zu sein, sind das bereits erste Anzeichen von Balzverhalten?


@admin
bitte den Doppelpost löschen, ich hatte den bereits gemeldet.

7

Montag, 9. Januar 2012, 21:09

ein Getümmel bei mir im Becken...die Corys drehen alle durch: Siehe Video


Cory Paarung?

kamas88

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8

Montag, 9. Januar 2012, 21:16

Hi,

ja, schönes Video des Balzverhaltens, bei ca. 1:24 sieht man sogar ein Ei in der Bauchtasche des Weibchens.
Die, die hinterherschwimmen sind die Männchen.

Gruß,
Karsten

9

Montag, 9. Januar 2012, 21:20

waaaaas wie wo ein Ei?


Krass!Danke für den Hinweis.


Was mach ich jetzt? Ich habe soviel Pflanzen drinne, wo legen die Corps bevorzugt die Eier?

deluna

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10

Dienstag, 10. Januar 2012, 07:51

Hi,

direkt am Anfang sieht mann die Fische in T-Stellung. Leider liegt das Männchen hinter dem Weibchen sodaß es schlecht zu erkennen ist. Anschliesend siht mann sehr deutlich daß das Weibchen die Bauchflossen geschlossen hat.
In Deinem unübersichtlichen Aquarium wirst Du aber nur sehr schwer Eier entdecken können.
Es ist immer wieder schön die Welse beim Ablaichen zu beobachten. :welle: Prima.

Fred :D

11

Dienstag, 10. Januar 2012, 09:28

Ich bin wirklich überrascht, dass das alles so schnell geht!
Angenommen ich würde die Eier finden und einsammeln, könnte ich diese nicht in ein Ableichbecken im ÄQ. Reintun? oder ist die Wasserhygiene hier nicht gegeben?

Wie macht man das beim füttern der Racker? Wie soll ein Beruftätiger Mensch diese am Tag 3-5 mit Artemia füttern?

deluna

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12

Dienstag, 10. Januar 2012, 10:58

Das solltest Du machen. Wichtig ist eine gute Durchlüftung. Entwerder mit einem Ausströmer oder Du hängst den Kasten in die Filterströmung.

Fred

deluna

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13

Mittwoch, 11. Januar 2012, 10:05

Moin,

gestern Abend sind die ersten Larven geschlüpft. Es werden aber nicht so viele werden da wie gesagt viele Eier nicht befruchtet waren. Mal sehn was wird.

Fred

kamas88

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14

Donnerstag, 12. Januar 2012, 23:11

Hi,

teilweise haben die Arten/Exemplare gewisse Vorlieben, wo sie die Eier hinkleben.
- teilweise einfach an die Scheiben, dort findet man sie schnell allerdings auch andere Fische
- teilweise unter Pflanzenblätter, dort haben die Eier bessere Chancen
- oft mit Vorliebe in Pflanzendickicht wie Javamoos, dort werden sie am ehesten nicht gefressen

Die Eier kann man einfach mit dem Finger abrollen, nach wenigen Stunden sind sie schon sehr robust.
Die Eier, die kaputt gehen, waren in der Regel nicht befruchtet.

In den ersten Tagen (vor der Nahrungsaufnahme) ist die Durchlüftung bei den meisten Arten nicht so entscheidend, wenn es nur wenige Eier/Larven sind. Aber schaden tut eine schwache Belüftung auf keinen Fall.
Ich halte viele Arten bis zur ersten Nahrungsaufnahme (teilweise auch darüber hinaus) erstmal in flachen (unbelüfteten) Plastikschälchen, die im Becken schwimmen (gleiche Temperatur) und wechsele 1-2 täglich das Wasser aus. Nach dem Schlupf muss man aber dringend die leeren Eierschalen entfernen. 1-2 kleine TDS halten das Schälchen zusätzlich sauber. Zugabe von etwas! Erlenzäpfchensud kann das Verpilzen unbefruchteter Eier verzögern, diese werden dann weiß und sollten auch möglichst bald entfernt werden.
Alle 2-3 Tage (bei empfindlichen Arten auch täglich) wechsele ich auch die Schälchen komplett aus und reinige den Ersatz vorher natürlich gründlich.

Danach kommen sie in einen belüfteten EHK mit einer dünnen Sandschicht, etwas Javamoos und kleine Wurzelstückchen (etwas zum Verstecken). Gefüttert werden sie dann morgens und abends mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien (im EHK kann man etwas mehr davon füttern, dann haben einen kleinen Vorrat).
Ganz kleine Larven bekommen auch erstmal Filterschlamm/Mulm (dazu gehören C. duplicareus aber ganz sicher nicht) und später zusätzlich Grindalwürmer, zerbröselte Futtertabletten etc.
Zu viel füttern ist dabei gefährlicher als zu wenig.

Gruß,
Karsten