Unheilbar kranke Fische töten &..?
Von Harro Hieronimus
Quelle: Aquarium Live Nr. 6 2004
Das Tierschutzgesetz sieht vor, dass Tiere nicht ohne Grund getötet werden dürfen. Trotzdem kann es immer wieder vorkommen, dass Fische, eventuell wegen unheilbarer Krankheiten, getötet werden müssen. Dazu schreibt das Tierschutzgesetz vor: Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden." Die einwandfreie und immer noch probateste Methode ist der Genickschnitt, bei dem mit einer Schere oder einem Skalpell kurz hinter dem Kopf Rückenmark und Wirbelsäule durchtrennt werden. Bei kleinen Fischen kann man auch den Kopf zerdrücken. Angler müssen ihre Fische mit einem kräftigen Schlag auf den Hinterkopf töten. Das alles ist sicher nicht jedermanns Sache. Früher wurde häufiger eine Chemikalie namens MS 222 eingesetzt. Der Import ist jedoch genehmigungspflichtig, nur wenige Tierärzte führen MS 222. Leichter zu beschaffen und noch eine relativ neue, aber durchaus wirksame Methode ist die Verwendung von Nelkenöl, wie es in jeder Apotheke zu kaufen ist. Die Schmerz betäubende Wirkung besonders bei Zahnschmerzen ist vielen Menschen bekannt. Auf Fische wirkt Nelkenöl bereits in kleinen Konzentrationen betäubend, ab etwa vier Tropfen pro Liter Aquarienwasser ist es tödlich. Die Fische werden dazu in ein kleines Aquarium eingesetzt und erst wird ein wenig, bis die Fische betäubt sind, dann schließlich die endgültige Konzentration zugegeben. Wenn sich die Kiemen nicht mehr bewegen, sind die Fische tot.
Auch in der professionellen Teichwirtschaft wird nach einer wirtschaftlichen Tötungsmethode gesucht. Versuche in Neuseeland, vorgenommen an Forellen, zeigen, dass Nelkenöl möglicherweise die schonendste Methode zum Fische töten ist - wenn es denn sein muss. Auf gar keinen Fall dürfen Fische in kochendes Wasser geworfen werden! Sie leben dort noch einige Sekunden - das ist sicher nicht angenehm. Auch das Einfrieren in einer Kältemischung wird von Tierschutzexperten nicht akzeptiert.
Harro Hieronimus
Ich fand diesen Artikel sehr interessant, und ein guter Tipp oder