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molch11

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Samstag, 14. Februar 2009, 15:18

C. pygmaeus

Hallo Coryfans

Ich bin Anfang Februar umgezogen. Meine Aquarien natürlich mit :)

Seit dem kann ich meinen C.pygmaeus beim Ablaichen zuschauen.

Vor dem Umzug waren die C.pygmaeus in meinem 240l-Becken und dort kaum zu sehen. Jetzt schwimmen sie mit I.werneri in einem 54l-Becken und balzen wie blöd. Ich habe allerdings nur 6 Tiere. Davon 1 Weibchen, der Rest Männchen. Das Weibchen habe ich damals gekauft und es hatte schon Laichansatz. Daher wusste ich, dass das Tier ein Weibchen ist. Dies scheint für die Befruchtungsrate von Bedeutung zu sein, da rund 100% der Eier befruchtet sind.

Seid die C.pygmaeus in dem 54l-Becken leben, fing die Eiablage an. Alle 2 Tage kann ich mittlerweile so 10-12 Eier absammeln und heute haben sie schon wieder Eier geklebt.
Im Becken wird NUR mit Tetra TabiMin gefüttert. FÜr die I.werneri auch nichts anderes...
Allerdings habe ich bei dem Umzug 54l Frischwasser ins Becken gegeben und die C.pygmaeus waren einen Tag und eine Nacht in einem Eimer untergebracht...

Die Eier sammle ich alle ab und zeitige sie in kleinen Schalen auf der Wasseroberfläche im Elternbecken, welche mit einer Luftpumpe belüftet werden. Dort wechsle ich jeden Tag 2 mal rund die Hälfte Wasser aus dem Elternbecken.
Leider ist mir ein Gelege mit Flaumpilz (?) überwachsen. Trotzdem schlüpfen daraus kleine Corys. Die Entwicklung scheint dort aber etwas gehemmt zu sein und die Tiere schlüpfen anstatt nach 3 Tagen nach 5-6.

Die geschlüpften Jungtiere leben in einem seperaten Behältnis, auch eine kleine, belüfteten Tupperbox. Die Jungtiere füttere ich täglich 2 mal mit frisch geschlüpften Artemien-Nauplien und man kann dabei die rosa Bäuchlein sehr gut erkennen.
Auch dort wird 2 mal am Tag rund die Hälfte frisches Aquarienwasser gewechselt.

Das Foto zeigt ein Jungtier direkt nach dem Schlupf...
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molch11

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Samstag, 14. Februar 2009, 15:37

Die Eier werden selten an den Scheiben abgelegt.
Meist konnte ich das Weibchen dabei beobachten, wie die Eier unter Cryptocoryne wendtii-Blätter abgelegt werden.
Die Blätter wachsen meist dicht am Boden.
Ab und an konnte ich ein Ei an einem Blatt von Vindelov-Farn entdecken und zwei Eier unter einem Wassernabel-Blatt.

Cryptocoryne aponogetifolia und eine kleine Nyphaea lotus var. red wurden anscheinden komplett ignoriert.

Entdecke ich die ersten Eier, geht es natürlich ans Beobachten und meist lässt sich sehr gut die Verfolgungsjagt der Männchen und die folgende T-Stellung beobachten. Dabei drängeln sich die Männchen vor das Weibchen und nachdem diese ein Männchen mit den Barteln geschnappt hat, fangen beide Tiere an zu zittern. Kurze Zeit später, maximal eine Sekunde, fällt ein Ei in die Brustflossentasche des Weibchen.
C.pygmaeus scheint nur ein Ei pro Laichgang zu legen. Anderes konnte ich noch nicht beobachten.
Die Eier sind auch relativ groß, ich schätze 0,8-1mm.

Hängen sie an der Scheibe, benutze ich eine Rasierklinge zum Ablösen und an den Blättern von Pflanzen rolle ich die Eier vorsichtig mit dem Daumen auf den Zeigefinger. Falls doch ein Ei vom Finger abfallen sollte, habe ich immer eine Pipette griffbereit, wo mit ich das Ei aus dem Wasser saugen kann. Dabei sollte allerdings drauf geachtet werden, dass das Ei in der Pipette möglichst immer in Bewegung bleibt, da auch schonmal ein Ei IN der Pipette festhing :pfeifen:

Das Foto zeigt ein größeres Tier, welches am 07.02.09 geschlüpft ist. Legezeitpunkt der Eier war am 03.02.09
Das kleinere Tier ist gestern oder vorgestern geschlüpft.
Entschuldigt bitte die schlechte Qualität des Fotos, ich hoffe Ihr könnt trotzdem den Größenunterschied erkennen...

Interessanterweise haben die C.pygmaeus meistens vormittags ihre Eier abgelegt. Beginn zwischen 10:00-10:30 Uhr.
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pppbb

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Samstag, 14. Februar 2009, 16:31

Hallo Simon!

Klasse Bericht!

Sehr informativ! Mein erste C. pygmaeus Gelege ist leider komplett unbefruchtet, die üben noch. Es sind aber wirklich sehr empfehlenswerte Corys.

Lukas

molch11

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Samstag, 14. Februar 2009, 17:15

Grade eben konnte ich beobachten, wie aus einem verpilzten Ei ein Jungtier schlüpft.
Das Tier hatte wesentlich mehr Mühe, aus der Eischale herauszukommen, als die Tiere aus nicht verpiltzen Eiern.

Habe das Ei aus ca. 3-4cm Höhe aus der Pipette auf die Wasseroberfläche tropfen lassen, sozu sagen als Geburtshilfe :pfeifen:

Bei einem anderen Ei musste ich ebenfalls so verfahren. Dort musste ich allerding feststellen, dass das Tier verkrüppelt ist.

Somit nehme ich an, dass wenn die Jungtiere zu lange in dem Ei verbleiben, die Entwicklung durch das mangelnde Platzangebot gestört oder gehemmt ist. Dadurch kann es zu Missbildungen am Tier, gerade im Bereich des Rückgrades kommen.

Weitere Beobachtungen werden zeigen, ob die weitere Entwicklung der Jungtiere sind, welche gesund, aber aus verpilzten Eiern stammen, genau so verläuft, wie die aus "normalen" Eiern..
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Samstag, 14. Februar 2009, 19:29

Hallöchen Simon,
das ist ein schöner Bericht, den du da geschrieben hast!
Bei mir konnte ich die Erfahrung machen, dass sie furchtbar gerne unter recht kleine Blätter kleben oder auch an Wassernabel und auch Hornkraut war überaus beliebt! Während sie die kleinblättrigen Pflanzen am liebsten in Bodennähe beglückten, versuchten sie sich im Hornkraut direkt unter der Wasseroberfläche, wo das bei mir in der Strömung flutete. Auch Javamoos wurde gerne genommen. Nur großblättrige Pflanzen wurden fast vollkommen ignoriert, solange kleinere zur Verfügung standen.
Eier, die in der Pipette kleben bleiben, kannst du problemlos drin lassen. Du musst nur gucken, dass sie immer gut gefüllt (mehrfach im Vorbeigehen "Wasserwechsel" machen) in einem Becherchen mit AQ-Wasser steht. Die schlüpfen dann auch da drin - das passierte mir auch hin und wieder ;)
Die Schlupfzeit lag je nach Temperatur zwischen 4 und 6 Tagen. 3 Tage hatte ich nie.
Ich wünsch dir noch viel Nachwuchs bei deinen Zwergen! Vielleicht siehst du ja mal irgendwo ein Weibchen, was du deiner Truppe noch gönnen könntest. Dann hat die Ärmste nicht die ganze Arbeit alleine :D
Tschüssi
Gerda

molch11

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Samstag, 14. Februar 2009, 20:22

Ja, danke für die Antworten.

Das ist eh eine Frage von mir:

Wie ist das denn bei Corys mit der Blutauffrischung? Nicht das es da zu Inzucht bei denen kommt oder irgendwelche seltsamen Wuchsformen entstehen.
Hört man ja ab und an bei Garnelen oder anderen Arten. Wobei ich mir vorstellen kann, dass die Mutationsrate bei den Corys nicht so schnell ist wie z.B. bei Betta splendens oder Guppys, wo man innerhalb wenigster Generationen andere Formen züchten kann.

Bei den 3 Tagen hab ich mich auch leider geirrt. Die erste Ei-Ablage war am 03.02.09 und diese sind erst am 07.02.09 geschlüpft, beziehungsweise in der Nacht auf den 07.02.09. Morgens früh waren die Kleinen schon da.

Die Eier die ich entdeckt habe sind zu folgenden Zeiten gelegt worden

03.02.09 - 7 Eier ??? entdeckt ca. 11:00
08.02.09 - 12 Eier ab 10:15
10.02.09 - 12 Eier ab 11:00
14.02.09 - 5 Eier ca. 11:00

Davon sind momentan 22 Jungtiere geschlüpft.

Ich bin mal gespannt wie es weiter geht. Ob die C.pygmaeus mal eine Pause einlegen oder ob es wirkliche Dauerlaicher sind...
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Sonntag, 15. Februar 2009, 10:28

Hallöchen Simon,
wenn du sie gut im Futter hältst, dann laichen sie immer wieder über Monate hinweg. Bei mir hatten sie Pausen - aber ich meine, die lagen im Sommer :kopfkratz:
Pyggies haben im Allgemeinen eine extrem gute Befruchtungsrate - ist ja auch kein Künststück, da immer nur eines befruchtet werden muss und die Dame bei dir ja auch DIE Auswahl schlechthin hat! :pfeifen:
Noch ein Tipp aus eigener schlechter Erfahrung: Vorsicht mit Erlenzapfen-Sud o. ä.! Wenn davon eine Spur zuviel im Schlupfpott ist, kommen die Knirpse nicht mehr aus der Hülle! Versuch am besten, die Eier an der Wand des Tupperpotts anzukleben. Wenn sie ganz frisch sind geht das am allerbesten! Dann kommen sie am einfachsten raus. Sonst hast du über kurz oder lang mit kleinen Helmträgern zu kämpfen - da sind echte Hebammen-Tätigkeiten vonnöten, sag ich dir :cursing:
...und nix mit Methylenblau dazu tun (vonwegen Pilzschutz und so....)!
Tschüssi
Gerda

ThomasG

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Dienstag, 17. Februar 2009, 08:53

Na dann will ich auch mal meine Erfahrungen beisteuern:

Ich halte seit einem knappen halben Jahr eine Gruppe von etwa 15 Pygies in einem 54er Becken. Sandboden, Filterung über Schaumstofffilter, 25 Grad Temperatur. Fütterung mit Futtertabletten, Granulatfutter und entkapselten Artemia. Keine weiteren Fische und auch keine Garnelen.

Zu Anfang waren die Tiere sehr munter und haben fast täglich gelaicht. Zur Aufzucht hat sich bei mir folgende Methode bewährt: Ein Büchel Hornkraut in das Ablaichbecken geben, dann findet man daran so etwa 90% der abgegebenen Eier. Parallel dazu habe ich ein 16 Liter Aquarium mit Frischwasser vorbereitet und dem Frischwasser dort eine kleine Menge Cilex zugesetzt, so dass gerade eine leichte Gelbfärbung wahrnehmbar ist. Mit Cilex habe ich bei der Coryzucht sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Zeug ist so ergiebig, dass ich sicher seit 20 Jahren keines mehr kaufen musste. Ich hoffe, Cilex ist überhaupt noch erhältlich.

Das Hornkrautbüchel mit den Eiern habe ich dann in eine Tiefkühldose getan und das Wasser in dieser Dose so langsam gegen das Cilex-Wasser im Aufzuchtbecken ausgetauscht. Im folgenden reicht dann 1 Wasserwechsel in der Dose pro Tag, wobei ich das alte Wasser wegschütte und neues Wasser aus dem Cilex-Aquarium dazugebe. Die Dose schwimmt im Aufzuchtbecken. Temperatur dort ebenfalls 25 Grad. Die Dose wird nicht belüftet, das Aufzuchtbecken aber schon, um dort Temperaturschwankungen zu vermeiden.

Unter diesen Bedingungen schlüpfen die kleinen Pygies nach 4-5 Tagen. Die Befruchtungsrate war bei mir auch nahezu 100%. Anfüttern mit LiquiFry, nach einigen Tagen auch entkapselte Artemia. Für die ersten 1-2 Wochen empfiehlt sich die Aufzucht in der Dose (bessere Kontrolle, schnellerer Wasserwechsel), wobei der tägliche Wasserwechsel beibehalten wird. Wachstum zunächst etwas langsam, später geht es schneller.

In der produktiven Phase habe ich mal abgeschätzt, dass meine 15 Tiere vermutlich fast 1000 Eier pro Monat abliefern. Mittlerweile ist diese Phase aber vorbei, die Tiere sind eher ruhig geworden und ich finde nur hin und wieder ein paar vereinzelte Eier. Ich vermute mal, dass es nicht unnormal ist, dass die Pygies solche Phasen durchlaufen. Oder hat jemand andere Erfahrungen gemacht?

Habe es dann auch mal mit den Pygies in einem 160 l Aquarium versucht, in dem sich nur noch Feuertetras (H. amandae), Aphyocharax paraguayensis, C. habrosus und Cristal red Garnelen befanden. Und was soll ich sagen? Trotz der moderaten Vergesellschaftung gingen die Pygies in diesem Becken unter, verschwanden immer mehr.

Wünsche euch weiterhin viel Erfolg und viel Freude an diesen sympatischen Zwergen!

Liebe Grüße
Thomas