Hallöchen Thomas,
auf den Fotos kann man schon einige gute Unterschiede erkennen - vor allem, wo die 2 Eier genau aneinander liegen. Eines davon ist weißlich und das andere gelblich. Das weißliche ist unbefruchtet bzw. abgestorben. Die gelblichen sehen noch gut aus - vor allem, wenn sie so stabil sind wie von dir beschrieben. Beim Trennen so aneinander liegender Eier muss man sehr vorsichtig sein. Oft kleben sie so gut aneinander, dass beim gewaltsamen Abreißen des vergammelten Eis die Hülle des guten einreißen kann. Daher mache ich die mit einer spitzen Pinzette nur so weit ab, wie keine Gefahr für das andere Ei besteht.
Ich schrieb übrigens oben für das Umsetzen nicht von Pinzette, sondern
Pipette - so ein Saugdings aus weichem Kunststoff. Wenn du möchtest, schick ich dir mal 2 zu. Für unseren Bereich kann man die ja getrost länger einsetzen als nur 1mal
Das Umsetzen mit egal welcher Pinzette würde keine Larve überstehen, bin ich sicher. Und auch bei den Eiern wage ich da Zweifel zu äußern.
Panzerwelseier haben eine recht kurze Entwicklungsphase mit 4-6 Tagen (meist sind es 5). Aeneus kann man auch bei recht kühlem Wasser halten. Sie brauchen kein beheiztes Becken und die Brut braucht das eigentlich auch nicht. Je wärmer das Wasser aber ist, desto schneller schlüpfen sie (was nicht unbedingt immer ein Vorteil sein muss).
Im Schlupfpott brauchst du nicht so oft Wasser wechseln. Da wird ja auch nicht gefüttert und daher bleibt das Wasser recht lange gut. Wenn du das morgens und abends machst, dann reicht das. Bei den Larven sieht das schon anders aus, da man da verhältnismäßig viel Futter einbringen muss. Das geht prinzipiell aber auch ohne Filter, wenn mehrmals täglich das Wasser fast komplett gewechselt wird - gegen Aquarienwasser, wohlgemerkt. Ich würde nie so große Mengen Leitungswasser wechseln.
Sinnvoll ist bei der Methode allerdings auch, dass man regelmäßig z. B. Nitrit vernünftig kontrollieren kann (mit Tropfentest!) - vor dem Wasserwechsel natürlich. Ein paar Schwimm-(Unterwasser-)Pflanzen und eine kleine Schreibtischleuchte drüber, damit die Pflanzen auch Sauerstoff liefern können. Das ist die technikärmste Variante und sie funktioniert bei geringen Mengen Larven problemlos, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann (Seinerzeit bei Corydoras und Honig-Guramis angewandt). Wenn es an größere Mengen geht kommt man schnell an seine Grenzen. Aber die paar Larven, die bei dir jetzt rumkommen, sehe ich als unproblematisch an.
Willst du ein dauerhaft parates Aufzuchtbecken stehen haben, dann würde ich etwas größer gehen (20 l), einen kleinen luftbetriebenen Eckfilter und je nach Fischart einen Mini-Heizer einbringen, Schreibtischlampe drüber und feddisch. So ein Teil läuft bei mir seit sicher 7-8 Jahren neben dem AQ her und steht da für evtl. Eierfunde, die bei den Regenbögen immer wieder mal anfallen. Und wenn man sich keine Kampfkrebse einschleppt, dann läuft so ein Becken wahnsinnig lange sicher vor sich hin.
Da habe ich eine Mini-Wurzel mit einem Stück Javafarn drauf und das wächst unter der Lampe vor sich hin, dass ich den Farn alle paar Monate um 3/4 reduzieren muss, weil er sonst das Becken sprengt. Einige Schneckchen sind Dauerbesatz.
Aeneus habe ich bisher noch nicht selbst aufgezogen, daher kenne ich die Farbe der befruchteten Eier nicht aus eigener Erfahrung. Die können je nach Art unterschiedlich gefärbt sein. Ich hatte schon von grau über gelb bis vollkommen undurchsichtig. Aber wenn man nach 1-2 Tagen unterschiedliche Färbungen in einem Gelege bekommt, dann lernt man recht schnell, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden.
Wenn du ein Mikroskop (vorz. Stereolupe) hast, dann kannst du einzelne Eier auch genau unter die Lupe nehmen. Man kann dann die Larven sich darin drehen sehen. Wenn auch nicht so hervorragend wie bei Regenbögen, aber doch so gut, dass man die Bewegungen sehen kann. Dann kann man auch zweifelhafte Eier recht gut beurteilen.