Hallöchen,
Original von Oggy
Oje.. aber ich hatte gedacht Leitungswasser hat immer keinen Sauerstoff ?
normaler Weise wird das Leitungswasser immer extrem viel Sauerstoff enthalten. Es wird unter Druck in die Leitungen gegeben, um das Wasser keimfreier zu halten, wenn ich mich recht erinnere.
In der Regel ist es daher sauerstoff
übersättigt. Wir haben hier schon physikalisch unmögliche Werte gemessen - was sich natürlich nur kurz hält, weil der Sauerstoff beim Einlaufen schon anfängt auszuperlen. Das sind dann auch z.B. die sehr kleinen Luftperlchen, die sich nach einem Wasserwechsel unter den Blättern der Pflanzen "fangen" oder an der AQ-Wand "kleben bleiben". Manchmal sieht es aus, als wäre das Wasser trübe - ist aber nur der zu viel enthaltene Sauerstoff. Lässt man das Wasser in einem Glas abstehen für einige Minuten, ist die Trübung weg und es bleibt auch keinerlei Bodensatz (eh jetzt der Gedanke an ausgefälltes Kalk oder sonstige Schwebstoffe kommt
).
Einen solchen Fall von sauerstoffarmem Leitungswasser hatte ich in der Schule hier ums Eck schon gemessen. Da wunderten wir uns auch, warum die Fische immer so arg trüb umher zogen unter der Wasseroberfläche. Ich - klaro - empfahl natürlich sofortigen Wasserwechsel. Die gute Frau machte das auch brav und es wurde immer schlimmer. Am nächsten Tag gleich nochmal fleißig Wasser gewechselt und als es noch schlimmer wurde, rief sie mich Hilfe suchend an. Ich kam mit meinem Messgerät und staunte nicht schlecht!
Daraufhin schleppten wir dann erstmal etliche Kanister Leitungswasser von mir zu Hause dahin, damit wenigstens der erste Stress für die Tierchen mal weg war.
Die Wasserleitungen sind in diesem sehr alten Komplex total verrostet - im wahrsten Sinne des Wortes! Der Korrosionsprozess verzehrt den ganzen Sauerstoff im Leitungswasser und daher bleibt nicht viel davon übrig. Morgens ist das erste Wasser aus der Leitung richtig braun vor Rost. Die lassen immer bestimmt 50 L ablaufen, eh das in einer Farbe kommt, dass man es evtl. trinken möchte - naja... Eisen ist ja prinzipiell mal nicht ungesund
Seitdem sind die seeeehr zurückhaltend mit Wasserwechsel und wechseln lieber was öfter, aber nur 10 % des Beckeninhaltes und nachts läuft immer ein Blubberstein mit. Evtl. würde in diesen Fällen auch ein Oxidator (hoffentlich stimmt der Name) was bringen. Meines Wissens gibt der wesentlich kleinere Bläschen an das Wasser ab, was den Fischer vielleicht eher zugute kommen würde.
Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück und dass der Supergau nun vorbei ist!