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Gela

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1

Donnerstag, 30. März 2006, 20:16

Erfahrungsbericht über C. pygmaeus

Hallo!

Da der Wunsch geäußert wurde, ein wenig über meine pygmaeus zu erzählen, stelle ich mal meinen Bericht online.

Erfahrungsbericht über die Haltung und Nachzucht von Corydoras pygmaeus:

Begonnen hat alles damit, dass ich vor ungefähr drei Jahren ein Artenbecken für die pygmaeus eingerichtet habe, welches die Maße 50cmx26cmx30cm hat. Die technische Ausstattung ist nichts Besonderes. Normale Abdeckung, Beleuchtungsdauer von 12 Stunden, Regelheizer und ein kleiner Eheim Innenfilter. Als Bodengrund habe ich feinen Quarzsand gewählt, Bodendünger allerdings, habe ich weggelassen. Auch das Dekomaterial ist mit einigen kleinen Steinen und zwei Mookienwurzeln in unterschiedlicher Größe eher herkömmlich. Die Bepflanzung besteht aus sehr viel Javamoos, das ich großzügig um die große Wurzel gebunden hab, damit es in alle Himmelsrichtungen wuchern kann. Dieser Javamoosdschungel nimmt einen Hauptteil im Becken ein und bietet sehr viele Versteckmöglichkeiten. Außerdem ist noch eine Menge Hornkraut drin, ein kleiner Javafarn, Wasserlinsen, Neuseelandgras und ein Speerblatt, dessen Namen ich nicht mehr weiss. Turmdeckelschnecken und eingeschleppte Blasen- und Posthornschnecken brauche ich als zusätzliche Bewohner ja kaum zu erwähnen. Von Zeit zu Zeit gebe ich noch ein Seemandelbaumblatt in's Wasser, je nach dem, wie schnell es zersetzt ist. Im Herbst lege ich immer einen kleinen Vorrat an Rotbuchenblättern an, von denen ich dann hin und wieder welche in's Wasser gebe. Erlenzäpfchen kamen bei mir bislang nicht zum Einsatz.

Die derzeitigen Wasserwerte sind: PH = 7,0; GH = 8,0 KH = 3,0; und die Temperatur beträgt 25° Grad.
Gedüngt wird eigentlich eher sporadisch mal mit FerrDrak, damit die Pflanzen gedeihen und Wasseraufbereiter verwende ich gar nicht. Die Intervalle beim TWW sind wöchentlich ca. 30-40%, und immer ein wenig von den Umständen abhängig. Ich verwende dabei fast ausschliesslich kaltes Wasser. Nur wenn es zu eisig ist kommt ein Schuss Warmes hinzu, um keinen zu großen Temperatursturz zu verursachen und den Fischen nicht zu schaden. Dabei kann es vorkommen, dass die Temperatur durchaus mal auf 22 Grad oder weniger runtergeht. Als Futter dient die übliche Palette, wie Flocken, Frost- und Lebendfutter, dekapsulierte Artemia und Cyclops Eeze. Außer der üblichen Gärtnerei, Filterreinigung wenn die Leistung nachlässt und TWW lasse ich dieses Becken weitestgehend in Ruhe. Eine Zeit lang habe ich über Schwammfilter und Membranpumpe gefiltert, was natürlich für Jungfische sehr von Vorteil ist, da sie nicht im Filter landen können. Von der Leistung her war das völlig ausreichend, nur die Pumpen hatten alle keine sehr lange Lebensdauer, weshalb ich wieder auf Innenfilter umgestellt habe. Das Garnelenbecken läuft weiterhin über Schwammfilter, allerdings jetzt mit einer Membranpumpe von Wisa.

In das Artenbecken sind ursprünglich 10 pygmaeus eingezogen, denen ich nicht widerstehen konnte. Über ein Jahr lang tat sich nachzuchtmässig nichts, bis ich die Intervalle beim TWW auf drei Mal wöchentlich (immer Mo/Mi/Fr) geändert habe, mit maximal einem Tag Verschiebung. Zu meiner Überraschung entdeckte ich dann irgendwann Larven auf dem weissen Sand, ohne dass ich vorher auf Eier geachtet hatte. Da die Kleinen zwischen dem Mulm herumwuselten, wären sie beinahe Opfer eines TWW geworden. Ich habe mir zur Angewohnheit gemacht, den Mulm gering zu halten und den Bodengrund nicht abzusaugen, um keine Larven zu erwischen. Sie sind einfach zu schnell zu übersehen und könnten dann im Abfluss landen. Gefüttert wurden sie im Prinzip mit dem gleichen Futter, welches auch die adulten Tiere bekommen, nur dass ich halt häufiger die entkapselten Artemien und Cyclops Eeze gefüttert habe. Ich kann jetzt aber wirklich nicht sagen, in welcher Zeit sie wie schnell oder langsam gewachsen sind, oder gar ausgewachsen waren. Ich habe mich einfach über ihre Entwicklung gefreut und sie beobachtet. Auch bei der Frage, wieviele Eier es waren, welche verpilzten und wieviele Tiere letzlich durchgekommen sind, muss ich passen. Das hat nicht damit zu tun, dass ich die Fische nicht beobachte, sondern eher damit, dass das AQ wirklich recht verkrautet ist, Versteckmöglichkeiten hat, aber dennoch genug Schwimmraum bietet. Die Lichtverhältnisse sind deshalb auch immer ein wenig "schummerig". Mit der Entdeckung der ersten Jungtiere habe ich auch beim TWW wieder Normalität einkehren lassen, und bin auf ein Mal pro Woche zurückgegangen. Seit dieser Zeit laichen die Corys mehr oder weniger (un-)regelmäßig ab, ohne dass ich dafür großartige Voraussetzungen schaffe.

In diesem Artenbecken kamen übrigens noch nie Medikamente zum Einsatz. Die Fische sind augenscheinlich kerngesund und lebhaft. Insgesamt habe ich 4 "sichtbare" Todesfälle gehabt, davon zwei bei den adulten und zwei bei den juvenilen Tieren. Würde ich die Nachzuchten nicht zeitweise in gute private Hände abgeben, würden sich sicher mittlerweile so um die 70 Tiere in dem Aquarium tummeln.
Ich weiss, dass das alles sehr unspektakulär und einfach klingt, aber das Becken ist irgendwie ein Selbstläufer geworden. Ohne dass ich groß eingreife, läuft es sehr stabil und problemlos, und es befinden sich immer vereinzelte Jungfische in den unterschiedlichsten Entwicklungsstadien im AQ.

Abschliessend möchte ich sagen, dass dieser Bericht kein Leitfaden zur Zucht sein soll, sondern lediglich meine persönlichen Erfahrungen wiedergibt. Das muss auch nicht bedeuten, dass ich alles richtig mache, so wie ich es handhabe. Sicherlich gibt es Fachleute, die zu meinem Bericht Ratschläge haben, was ich besser/anders machen kann/sollte. Was bei mir funktioniert, muss längst nicht bei jedem genauso klappen. Vielleicht habe ich einfach Glück gehabt oder es ist Zufall, dass die Nachzucht so erfolgreich ist.

Verzeiht mir die Einfachheit meiner Berichterstattung, aber ich hab's nicht so mit dem Fachchinesisch. Vielleicht konnte ja trotzdem noch der ein oder andere Leser einen Nutzen daraus ziehen. Wenn dem so ist, würde ich mich über ein Feedback freuen.

Viele Grüsse

Gela

2

Donnerstag, 30. März 2006, 23:16

Hallo

Mir hat dein Bericht gut gefallen, ich danke dir.
Hätte da auch noch eine Frage:
Wie verfütterst du die dek. artemia? Ich habe sie mal eingeweicht aber sie schwimmen trotzdem immer oben.
Und was fütterst du genau an trockenfutter? Meine nehmen das nicht zu gerne an, aber manchmal will man einfach auch nur mal ne Tablette rein schmeisen...?

Wo haben die Pygmaeun abgelaicht?
MFG Steffi



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Gela

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3

Donnerstag, 30. März 2006, 23:36

Hallo Steffi!

Schön, dass dir der Bericht geholfen hat. Die dekap. Artemia verfüttere ich nur eingeweicht. Meist lasse ich sie 10 Minuten im Wasser, bevor ich sie reiche. Dann sinken sie etwas besser ab, als wenn sie trocken verfüttert werden.

Bevor ich mich für das jetzige Flockenfutter und die Tabs entschied, habe ich verschiedene Sorten ausprobiert. Letztendlich bin ich bei den Produkten von Tropical (Supervit und SuperTabin B) hängengeblieben. Das Preis-/Leistungsverhältnis passt (1200ml Dose für 9,60€) und die Fischen fressen es gern. Außerdem trübt dieses Futter das Wasser kaum, wenn mal zuviel gefüttert wurde.

Die Eier, die ich entdecken konnte, waren an den unterschiedlichsten Stellen. Mal an den Scheiben, dann am Speerblatt und auch im Javamoos. Eine bestimmte Vorliebe scheinen meine Kleinen nicht zu haben.

Viele Grüsse

Gela

4

Donnerstag, 30. März 2006, 23:42

Hallo

Wollte mal genau wissen was du an lebendfutter fütterst und damit du nicht zuviel zu schreiben hast schreibe ich hin was ich fütter und du kannst ergänzen und mit was du gute Erfahrungen hast...

Artemia, Essigälchen, Cyclops, Enchyträen, Tubifex, (grindal), Mikros.

Mich würde interessieren ob du oder jemand anderes schonmal versucht hat, die kleinen Arten mit jungen frisch geschlüpften Wasserflöhen gefüttert hat?
MFG Steffi



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5

Freitag, 31. März 2006, 00:03

Hi Steffi!

Am liebsten gehen meine an Artemia und Cyclops. Essigälchen, Enchyträen habe ich noch nicht getestet. Tubifex nehmen sie nur widerwillig an.

Viele Grüsse

Gela

6

Sonntag, 2. April 2006, 11:51

Hi

An bestimmtest Tubifex gehen meine auch nicht ran...
Enchyträen finde ich nicht so toll, da die würmer manchmal in die kiemen kriechen, aber Essigälchen finde ich super.
MFG Steffi



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