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Mittwoch, 21. Februar 2007, 20:23

Rätselhaftes Corysterben...

Hallo alle zusammen!

Ich habe meinen Beitrag mal von einem anderen, allgemeinen Fisch-Forum hier reinkopiert, vielleicht weiß ja jemand von Euch Rat:

- Wie groß ist das Becken? - 54 l
- Seit wann läuft es? - November 06 (mit bereits eingefahrenem Außenfilter)
- Welche Fische sind drinnen? - ca. 6 Corydoras pygmaeus, ca. 12 Corydoras hastatus

- die genauen Wasserwerte:
- GH 4
- KH 3
- PH 7,0
- NO2 0
- No3 ?

- Wie verhalten sich die Fische? - der Großteil verhält sich relativ normal, sie schießen aber häufig zum Atmen an die Oberfläche, sonst atmen sie ruhig
- Wurden Veränderungen am, Becken vorgenommen? - nein

- Wann war der letzte Wasserwechsel? - WW einmal pro Woche
- Wieviel Wasser wurde gewechselt? - 40%

- Wann kamen die letzten neuen Fische? - vor 2 Wochen (10 C. hastatus)

- Temperatur - 25°C
- Filter - JBL Crystal Profi 250
- Letzte Fütterung mit was? - Welstabs


Ich weiß echt nicht mehr weiter...
Mir sterben langsam aber sicher meine Zwergcorys weg. Und nur diese. In dem Becken waren anfänglich noch zwei Corydoras venezuelanus, denen geht´s prächtig, sie sind inzwischen umgezogen...nur die Zwerge verschwinden nach und nach. Sowohl die pygmaeus als auch die hastatus, wobei letztere wohl anfälliger sind.
Wasserwerte sind top, Nitrit immer bei null.

Ich erzähle mal der Reihe nach: zuerst hatte ich mir 10 C. pygmaeus gekauft (das war Ende November), da es ein Artenbecken werden sollte. Leider sind im Verkaufsbecken noch C. hastatus mit drin gewesen und die Verkäuferin hat einen von denen mit erwischt. Also habe ich ein paar Tage später noch 12 C. hastatus dazugeholt, es sollte ja ein schöner Schwarm werden. Ich glaube diese Fische waren schon sehr lange im Verkaufsbecken, ich kann aber nicht sagen wie lange...

Dann fing es langsam an, dass nach und nach die hastatus verschwanden, die pygmaeus haben eigentlich relativ lange durchgehalten. Vor 3 Wochen waren es nur noch 6 hastatus, und da mir die inzwischen sogar besser gefielen habe ich welche nachbestellt. Die 10 neuen wurden also "frisch" geliefert und sie machen auch immer noch einen sehr gesunden, munteren Eindruck - zumindest sind es noch über 10 im Moment.

Einige Zwergcorys musste ich selbst erlösen, die Symptome waren schnelles Atmen und Herumtorkeln (konnten nicht mehr koordiniert schwimmen).
Nun sitzt schon wieder ein hastatus auf einem Blatt und hyperventiliert...
Der hyperventilierende hastatus lebt noch und verhält sich - bis auf das schnelle Atmen - nicht weiter auffällig. Er sitzt halt so da. Die anderen atmen ganz ruhig, kaum sichtbar und verhalten sich normal.
Gestern musste ich einen pygmaeus erlösen, der war aufgedunsen, blass und torkelte unkoordiniert durchs Becken.

Was könnte das bloß sein?
Ich habe an einigen Stellen Blaualgen über dem Sand, könnten die schädlich für die kleinen Fische sein? Was mir aufgefallen ist: die Corys haben inzwischen alle grünlich schimmernde Organe, so als ob sich die Algen im Bauch eingenistet hätten. Oder ist das nur meine Einbildung?
Weiter fällt mir ehrlich gesagt nix ein...

Verzweifelte Grüße,
Silvia

Gerda

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2

Donnerstag, 22. Februar 2007, 09:33

Hallöchen Silvia,
ich muss gestehen: du siehst mich ratlos :kopfkratz:
Häufiges Luftholen und hyperventilieren würde ja für Sauerstoffmangel sprechen, aber den hätten ja alle im Becken befindlichen Tiere und außerdem halten die Cories mit am längsten durch, was sowas angeht.
Bei den Blaualgen bin ich mir nicht sicher, ob sie wirklich was anrichten können. Sicher ist hier absammeln dringend anzuraten. Ob das aber hilft, die Todesfälle zu vermeiden bzw. zu verringern, muss man abwarten.
Vielleicht kannst du den hyperventilierenden Pyggy mal heraus fischen und in ein separates Pöttchen setzen? Schön warm (nicht unter 24 Grad, besser 1-2 Grad wärmer) und vielleicht mit etwas Sauerstoff belüften (tu auch ein paar Pflänzchen wie Najas oder Javamoos mit rein, um ihm mehr Verstecke zu bieten) und auch etwas Wasseraufbereiter, wenn du hast. Aber bitte ohne Methylenblau, denn da können gerade Zwergpanzerwelse sehr empfindlich drauf reagieren! Das ist auch immer zu beachten, wenn du wegen irgendwas behandeln willst.
Es ist natürlich gut möglich, dass die Kleinen eine Infektion haben - ob Virus, Bakterie oder auch Parasit (Kiemenwürmer z.B.) sei mal dahin gestellt. Aber das ist ohne weitere Symptome kaum abzuschätzen - leider!
Vorteil, wenn du den kranken mal separierst, ist der, dass im Falle seines Todes nicht die ansteckenden Viehcher in Massen seinen toten Körper verlassen und die restlichen Bewohner infizieren. Und wenn er sich noch 1 oder 2 Tage hält, dann kannst du vielleicht mal mit ganz sachten Behandlungsversuchen beginnen, wenn jemand meint, er könne irgendwelche Krankheiten in den Bereich der Wahrscheinlichkeit ziehen.
Tut mir leid, dass ich dir momentan nicht mehr helfen kann. :(
Tschüssi
Gerda

3

Donnerstag, 22. Februar 2007, 10:30

Hallo Sylvia,

wenn du nicht handelst, könnten dir alle wegsterben. Ich hatte das selbe Problem mit meinen C. concolor - sind alle tot, weil ich nicht schnell genug war. :mauer1:

Räum das Becken aus (ist ja nur ein kleines, das geht ja innerhalb von 2 Stunden), pack ganz neuen Sand rein und wirf eine große Handvoll Javamoos und ein paar (neue) Wurzeln hinterher (leider hast du nicht geschrieben, wie das Becken bepflanzt ist). Wenn du kein Moos hast, kann ich dir einen größeren Haufen für einen 5er schicken.

Also Sofortmaßnahme, sprich vor dem Ausräumen, würde ich einen Sprudler reinhängen.

Schöne Grüße
Yvonne

Wusel

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4

Donnerstag, 22. Februar 2007, 10:48

Hallo Silvia,

würde dir auch empfehlen alles neu zu machen - besser ist besser.

Nur würde ich vielleicht überlegen einen anderen Filter zu wählen.
Der JBL 250 ist mir 700L/h für ein 54L Becken doch reichlich gross.

Ich selber hab den als Zweitfilter (neben HMF) am 300L hängen - geht gut.

LG - Andreas H.

5

Donnerstag, 22. Februar 2007, 11:04

Hallo und Danke für Eure Antworten,

das ganze Becken neu machen??
Aus welchem Grund denn?

Ich muss dazu sagen, dass ich sehr stark und liebevoll bepflanzte Becken habe, das gehört für mich einfach dazu. Die Pflanzen sind gerade so schön angewachsen...ich habe Erfahrung mit Komplett-Ausräumaktionen und kann nur sagen, danach ging erst recht alles in die Hose.

Ich erwähne es nochmals: die 2 C. venezuelanus (Restbestand) waren ja auch sehr lange in diesem Becken. Vor 3 Wochen sind sie in ein anderes umgezogen und haben noch ein paar Kumpels dazubekommen. Allen geht es prächtig.

Ich würde den kleinen Schnellatmer gerne separieren, nur wohin?
Leider habe ich nur die zwei Aquarien.

@Wusel: der JBL 250 sollte nur zum Einfahren und zum Übergang dienen. Ich wollte demnächst einen JBL 120 ranhängen, so einer läuft auch am anderen Becken.

Gruß,
Silvia

EDIT: ich habe gestern die Beleuchtungszeiten von 12 Stunden durchgängig auf 2 mal 5 Stunden mit 5 Stunden Pause geändert. Die Blaualgen sind bereits heute merklich zurückgegangen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »whippetfrau« (22. Februar 2007, 11:06)


6

Donnerstag, 22. Februar 2007, 11:24

Ich bin´s nochmal...

Was mir noch aufgefallen ist: manche Fische scheuern sich ab und zu an Pflanzen.
Die Symptome würden so insgesamt zu einem Befall mit Kiemenwürmern passen.
Kann man da irgendwas gegen tun, wenn auch nur auf Verdacht?
Oder gibt es die Möglichkeit eines "Rundumschlags"?
Ich habe bisher keine Erfahrung mit Krankheiten, außer einmal mit Ichtyo in einem früheren Becken.

Gruß,
Silvia

Gerda

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7

Donnerstag, 22. Februar 2007, 16:23

Hallöchen Silvia,
meine vage Vermutung geht auch in Richtung Kiemenwürmer, aber eben nur vage...
Kauf dir im nächsten AQ-Laden ein Mini-Becken (10 L reichen - kosten hier unter 10 Euro und kann man immer mal brauchen), das du vielleicht auf die Abdeckung eines anderen Beckens stellen kannst, damit es warm genug steht - sonst vielleicht über der Heizung an eine ruhige Stelle. Ein Thermometer solltest du auf jeden Fall mit reintun, denn gerade Pyggies kenne ich als recht verfroren. Beleuchtung ist nicht nötig, dunkel ist wegen Stress noch besser.
Dann kannst du versuchen, ob du beim Händler ein Mittel gegen Würmer bekommst. Aber vorsicht: oft ist da höllenmäßig Kupfer und ähnliches Gift drin. Flubenol wäre besser, aber bekommt man ja leider kaum mehr, wie es aussieht.
Wenn der Kleine auf diese Behandlung anspricht und sich bessert, dann würde ich das komplette Becken damit behandeln - incl. Pflanzen. Das werden einige der Pflanzen auch nicht überleben, aber wegwerfen kann man immer noch. Doch auch damit wirst du nicht um einen Austausch des Bodengrundes herum kommen. Die Medikamente fällen aus und reichern sich auf dem Bodengrund an - da hilft auch keine Aktivkohle - da hilft dann nur Komplettaustausch des Bodengrundes.
Nochmal: Flubenol lange genug anwenden - eher 3 Wochen als 2 Wochen.
Andere Wurmmittel sind oft sehr anstrengend für alle Fische und da würde ich eher an die untere Behandlungsdauer-Grenze gehen, denn sonst sterben die Tiere statt an den Würmern am Medikament. Und bei den anderen Wurmmitteln auf jeden Fall belüften. Bei Flubenol kann man drauf verzichten. Auf jeden Fall keinerlei Gerätschaften mehr in die anderen AQs tun, die in diesem Wasser waren!
Die Schnecken rafft es übrigens bei dieser Kur auch dahin. Also möglichst viele vorher absammeln, damit nicht alles gammelt im Becken.
Tschüssi
Gerda

andreas90

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8

Donnerstag, 22. Februar 2007, 20:52

hallo gerda,
flubenol bekommt man beim tierarzt.
habe es zum behandeln gegen polypen und planarien im garnelenbecken angeschafft. vorsicht aber bei überdosierung!
bei mir sind dabei sogar alle schnecken abgestorben.
durch das verwesen der schnecken kann das wasser innerhalb
kurzer zeit kippen, was zum verlust der welse führen kann.
mfg
andreas aus bautzen (sachsen)

9

Donnerstag, 22. Februar 2007, 22:39

Ich bin ehrlich, die Sache mit der Chemiekeule hört sich schon ziemlich heftig für mich an!

Ich dachte sowas geht auch irgendwie "sanfter", zumal die Ichtyo-Behandlung damals ohne Nebenwirkungen erfolgreich war.

Inzwischen habe ich recherchiert und herausgefunden, dass ich wohl nicht die einzige hastatus-Besitzerin bin, der es so ergeht. Scheinbar gibt es sehr oft ein mysteriöses Massensterben bei C. hastatus, die Symptome sind die gleichen wie bei mir. Meistens "verschwinden" die Fische nach und nach, (wenn überhaupt) werden sie kurz vor ihrem Tod heftig atmend vorgefunden.
Bei Deters gibt´s sogar einen speziellen Thread nur zum Thema rätselhafte Todesfälle in C. hastatus-Beständen. Einige behaupten die Fische wären v.a. sehr empfindlich was das Umsetzen betrifft.

Auch die anderen beiden Zwergcory-Arten (C. pygmaeus und C.habrosus) sollen ab und zu, wenngleich nicht so auffallend häufig, von diesem rätselhaften Phänomen betroffen sein.

Ich muss jetzt erstmal gut überlegen, wie ich weiter vorgehe - Danke einstweilen für Eure Hilfe!

Gruß,
Silvia

Gerda

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10

Sonntag, 25. Februar 2007, 16:19

Hallöchen Silvia,
es ist nicht so einfach, vernünftige Diagnosen in puncto Fischkrankheiten oder -sterben zu treffen. Von daher sollte man immer sehr gut überdenken, ob ein Medikamentenversuch Sinn macht. Vor allem im Hälterungsbecken ist da besondere Vorsicht geboten.
Es gibt z.B. auch noch ein sehr verträgliches Wurmmittel, was eigentlich nicht in die Kategorie "Medikamente" gehört: PreisColi
Es ist ein pflanzl. Präparat, was keine Nebenwirkungen zeigen soll. Frag mich nicht, warum es gegen Würmer wirken soll, aber es soll schon oft sehr gute Dienste geleistet haben.
Flubenol ist auch gegen Schnecken wirksam, und zwar leider Gottes genau gegen die gewünschten Arten: TDS und Apfelschnecken. Posthörner und Blasenschnecken zeigten sich bei mir völlig unbeeindruckt davon. Genau wie übrigens die Zwerggarnelen und -krebse, sowie alle Fische. Allerdings traten die ersten Ausfälle unter den Zwergpanzerwelsen auf, nachdem die Behandlung abgeschlossen, aber der Bodengrund nicht ausgetauscht war. Genau wie die TDS, die ich dann einsetzte, innerhalb von 2-3 Tagen verstarben. Nach Austausch des Sandes war das aber vorbei. Daher mein Rat: erstmal bei dem schwachen Tier probieren, ob es sich damit in Einzelbehandlung wieder berappelt. Falls nicht deutliche Besserung eintritt nach 3-4 Tagen, ist davon auszugehen, dass es sich nicht um Würmer handelt und dann auch eine Behandlung des Hälterungsbeckens wenig zweckmäßig erscheint. Preiscoli hingegen kann man getrost auch im Hälterungsbecken einsetzen - das hat m.W. keine Nebenwirkungen.
Tschüssi
Gerda

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Montag, 26. Februar 2007, 19:34

Hallo Gerda,

vielen Dank für Deine fortwährende Hilfe.

Ich bin wirklich unschlüssig was eine Behandlung betrifft.
Wenn ich sicher wäre würde ich ja gezielt behandeln, aber einfach vorbeugend aggressive Medis ins Wasser schütten?
Da habe ich inzwischen Angst, mehr kaputtzumachen als zu helfen.

Einen Wels zu separieren und zu behandeln wäre sinnvoll, nur wüsste ich nicht welchen - ein paar zeigen ab und zu Symptome, aber keiner so richtig deutlich. :rolleyes:
Der Schnellatmer ist entweder kein Schnellatmer mehr oder verschwunden...

Nun habe ich erstmal JBL Ektol (Salz) ins Wasser gegeben, um eine mögliche Selbstheilung zu unterstützen. Angeblich hat das Zeug ja richtig dosiert keine Nebenwirkungen...
Nach dem Einbringen konnte ich lediglich eine vermehrte Aktivität bei den Welsen feststellen (Scheibe auf und ab schwimmen). Ich habe bisher nicht den Eindruck, dass es ihnen schadet.

Was sonstige Medis betrifft, erschien mir erst der Wirkstoff Praziquantel (Moneol) relativ schonend und frei von Nebenwirkungen. Nach etlichen Recherchen musste ich dann allerdings lesen, dass er wohl von Panzerwelsen überhaupt nicht vertragen wird.
Zu PreisColi werde ich mich noch informieren, klingt aber schon mal gut. :)

Liebe Grüße,
Silvia

Gerda

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Dienstag, 27. Februar 2007, 15:33

Hallöchen Silvia,
finde jedenfalls gut, wie überlegt und vorsichtig du an die Sache rangehst!
Muss ich dir mal verbal auf die Schulter klopfen :]
Scheiben rauf und runter schwimmen liest sich für mich erstmal sehr gut und vielversprechend. Das machen die idR nicht, wenn sie wirklich malat sind. Insofern würde ich mehr als einen Hoffnungsschimmer sehen, dass es ihnen doch jetzt besser geht.
Tschüssi
Gerda