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GMer

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Sonntag, 20. Oktober 2013, 17:36

Dauerhafte Höchsttemperatur für C. adolfois?

Hallo zusammen,

beim Betrachten unterschiedlicher Websites und Literatur zur Adolfoi-Haltung ist mir aufgefallen, dass die Temperaturangaben relativ weit gestreut sind.
Auf L-Welse (die ich für sehr kompetent halte) wird ein Temperaturspektrum von 23-27°C angegeben. Andere Quellen gehen bis 29 oder gar 30°C.
Allgemein sagt man den Panzerwelsen ja eher gemäßigte Temperaturvorlieben nach.
Was sind Eure Einschätzungen zur optimalen bzw. maximalen Hälterungstemperatur?

Schon mal besten Dank für (zahlreiche) Hinweise.


Gruß,
Jens
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Jens
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Karsten S.

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2

Sonntag, 20. Oktober 2013, 20:02

Hallo Jens,

bei Corys wird recht oft eine zu hohe maximale Temperatur angegeben, da aus Biotopdaten die falschen Rückschlüsse gezogen werden.

1. bei Corys wird als Fundort oft nur der Hauptfluss angegeben, dieser ist in aller Regel deutlich wärmer als die kleineren beschatteten Zuflüsse, in denen sich die Corys bevorzugt aufhalten. Da wird dann vorschnell und falsch aus Biotopdaten des Hauptflusses auf "Idealtemperaturen" von Corys geschlossen.
2. Messdaten der Biotope liegen meist nur für die Trockenzeit (=Fischfangzeit) vor, da ist die Temperatur in den Flüssen durch die niedrigen Wasserstände und noch extremer in Restwassertümpeln nochmal deutlich höher.

Ich habe letztes Jahr in Peru in einer Cocha (ein in der Trockenzeit abgeschnittener Altarm) bei knapp 31 °C C. arcuatus, C. leucomelas und C. agassizii gefangen. Aber bitte auch diese Arten jetzt nicht bei diesen Temperaturen halten ;) . Kleinere beschattete Zuflüsse (Quebradas) hatten selbst in der Trockenzeit meist Temperaturen von 25 Grad oder weniger.

Gruß,
Karsten

GMer

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3

Montag, 21. Oktober 2013, 13:18

Hallo Karsten,

besten Dank für die ausschlussreiche Erklärung.
Tendenziell würde ich meine Adolfois auch eher mittelwarm halten (bzw. tue ich).
Mir wäre es einfach wichtig zu wissen, ob ich sie, je nach weiterem Besatz des Beckens, auch dauerhaft bei z.B. 28°C halten kann.

Gruß,
Jens
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Jens
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Karsten S.

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4

Montag, 21. Oktober 2013, 19:57

Hi,

gerne, aber mir ist nicht so ganz klar, was Du jetzt erwartest.
Das hört sich für mich fast ein bißchen so an, als Du C. adolfoi unbedingt bei 28 °C halten möchtest und Du jemand suchst der Die sagt, dass dies kein Problem ist...
Kein Zweifel, diese Leute wird es geben und vielleicht haben sie sogar recht.
Unter sonst guten Bedingungen überstehen viele Cory-Arten (in der Trockenzeit) über Monate Temperaturen um 30 °C, d.h. die gesunden und starken überleben es meistens...

Je höher Du die Temperatur im Aquarium drehst, um so weniger verzeihen sie Dir andere "Fehler" bzw. ungünstige Faktoren (Sauerstoffarmut, erhöhte Schadstoffwerte, CO2-Überschuss, Stress,...). Eine harte Grenze ist dort kaum anzugeben.

Auf L-Welse (die ich für sehr kompetent halte) wird ein Temperaturspektrum von 23-27°C angegeben.

Danke übrigens dafür, der Text dort ist von mir :winken2:, daher werde ich jetzt sicher nichts anderes sagen :pfeifen:.

Gruß,
Karsten

GMer

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5

Montag, 21. Oktober 2013, 20:44

Hallo Karsten,

nochmals Danke für die weiteren Ausführungen.
Sorry, wenn meine Frage etwas irreführend wirkte.
Ich möchte die Corys nicht wärmer als nötig halten (schon allein aus Energiekosten Gründen).
Habe nur von jemandem erzählt bekommen, dass er seine Adolfois bei mind. 28 Grad hält und keine Probleme feststellt. Dass es funktioniert heisst ja nicht automatisch, dass es ihnen nichts ausmacht.
Mir ist das eigentlich zu heikel, deshalb ist mir wichtig, genaueres über deren optimale Hälterungstemperatur zu erfahren.
Die Adolfois sind meine Lieblingsfische im Becken, deshalb möchte ich sie nicht unnötig den unpassenden Wärmeansprüchen künftiger Beifische aussetzen. Welche Beifische das letzlich sein werden, lote ich z.Zt. noch aus.

Schönen Gruß,
Jens
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Gerda

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6

Dienstag, 22. Oktober 2013, 16:42

Welche Beifische das letzlich sein werden, lote ich z.Zt. noch aus.

Dann würde ich Beifische wählen, die auch ein wenig kühler mögen :pfeifen:
Spart Heizkosten und obendrein geht es den adolfois damit besser.

GMer

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7

Dienstag, 22. Oktober 2013, 16:54

Dann würde ich Beifische wählen, die auch ein wenig kühler mögen :pfeifen:
Spart Heizkosten und obendrein geht es den adolfois damit besser.
Das strebe ich auch an. Mein Eindruck ist jedoch, dass bei vielen Fischen häufig zu höheren Temperaturen tendiert wird, im Sinne von: "Lieber zu warm, als zu kalt."
In vielen meiner älteren Aquarienbücher (70, 80er Erscheinungsjahre) sind die Hälterungstemperaturen vieler Zierfische im Bereich 20-25 Grad angesiedelt. Heute, so mein Eindruck, rät man eher zu mind. 25 aufwärts. (O.K., die Erkenntnisse sind natürlich auch gewachsen, siehe Altwasser. Früher die Empfehlung schlechthin.)

Gruß,
Jens
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Gerda

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8

Mittwoch, 23. Oktober 2013, 13:37

Hallöchen Jens,
ich denke, dass Karsten da sicherlich Recht hat mit seiner Überlegung, dass das oft aus den Daten am Fundort resultiert. Aber die Temperaturen während der Fangzeit sind eben nicht unbedingt Dauertemperaturen im Habitat.
In jedem AQ ist die Temperatur auch schwankend während des Jahres. Wenngleich im Winter schon dank Heizstab eine recht einheitliche Temperatur gehalten werden kann, geht sie im Sommer doch oft um einige Grad rauf. Auch die Beleuchtung bringt eine gewisse Temperaturerhöhung. Mit 24 oder 25 Grad wirst du nicht viel falsch machen bei den adolfois und hast noch reichlich Auswahl bei den Beifischen.
Wenn du natürlich dein Herz an Fadenfische verlierst, dann ist das ein bissl wenig auf Dauer. Mit Regenbögen ist es kein Problem und z. T. sogar was warm. Du wirst keiner Fischart wirklich optimale Haltungsbedingungen in einem Aquarium bieten können - die gibt es nur in ihrer Heimat ;)
Tschüssi
Gerda

lumoco

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Mittwoch, 23. Oktober 2013, 16:05

Hallo,

wenn ihr mal das Herkunftsgebiet näher betrachtet- dann erübrigen sich die Fragen.
Durschnittliche Niederschlagsmenge 1600-3500 mm ( in der Nähe der Fundorte eher bei 3500mm), der Wasserstand schwankt jahreszeitlich durschnittlich um 4-5 m (flußabwärts bis 16m). Angesichts solch dramatischer Änderungen der Lebensbedingungen ist die Frage nach der "richtigen" Temperatur (+-3 C) nun wirklich nicht zu beantworten. Die Datenbanken geben Anhaltspunkte und der Pfleger muß dann halt selbständig entscheiden für welche Temperatur er sich entscheidet. Am Verhalten der Tiere erkennt man schnell ob man ihre "Komfortzone" getroffen hat. Temperatur ist dabei auch nur einer von vielen Faktoren. Je höher die Temperatur ist desto höher ist auch der Stoffwechsel- mit allen positiven als auch negativen Folgen.

Gruß
Ralf

bongo

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10

Mittwoch, 23. Oktober 2013, 18:10

Hallo,

es gibt ja Klimakarten, wo man ein bischen Anhalt für die Temperaturen bzw Schwankungen bekommt.
Aber Wassertemperatur und Wasserchemie übers Jahr, das gibts wohl nicht.
Gruß

Jürgen

"Wie Sie sehen, sehen Sie nix...
Warum Sie nix sehen, sehen Sie gleich..."
-Loriot-

GMer

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11

Freitag, 25. Oktober 2013, 18:51

Besten Dank an alle Beitragsschreiber.

Gruß,
Jens
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