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Sonntag, 5. Juli 2015, 12:27

Probleme mit Corydoras Panda

Hallo,
ich habe mich heute Morgen in diesem Forum angemeldet, weil ich immer wieder Probleme mit Bartel und Flossenfäule habe,und es bei meinen Panzerwelsen immer wieder zu Ausfällen kommt. Ich habe schon vieles gegen die Bartel und Flossenfäule unternommen z.B Seemandelbaumblätter und einmal als es sehr schlimm war habe ich es auch mit einem Breitbandmedikament versucht. Das Ergebniss war jedoch enttäuschend , denn am Anfang wirkten die Blätter und das Medikament sehr gut, doch nach einer kurzen Zeit schritt die Krankheit weiter fort. Ein weiteres Problem ist , dass sich meine Panzerwelse beim Füttern sehr ungeschickt anstellen(ich füttere mit Futtertabletten und gefriergetrokneten Tubifexen, die ich durch Wässern zum Sinken bringe,außerdem gibt es hin und wieder Lebendfutter),deshalb muss ich immer sehr viel füttern, da ansonsten die Pandas sehr schnell abmagern(zwei meiner Corydoras sind an Unterernährung gestorben). Insgesamt sind mir im Laufe eines Jahres fünf Panzerwelse gestorben (der erste direkt nach dem Einsetzen, vermutlich durch eine Verletzung beim Transport,zwei durch Unterernährung und die anderen vermutlich an einer bakteriellen Infektion). Zur Zeit besitze ich 8 Corydoras panda, von denen keiner heile Barteln und Flossen hat :help: Zwei Welsen geht es besonders schlecht: einer liegt zeitweilig auf dem Rücken und schwimmt unkontrolliert ( schaukelnd), der zweite wirkt insgesamt fit hat jedoch stark geschwollene Bauchflossen. Das merkwürdige bei meinen Panzerwelse ist jedoch dass sie wöchentlich ablaichen obwohl sie so schlecht aussehen. Kann es sein, dass meine Welse durch das ständige Ablaichen entkräftet und deshalb krankheitsanfällig sind?

Allgemeine Angaben zum Aquarium:
Juwel Lido 120(60x40x58 ) mit der eingebauten Technik ( Juwel filtersystem) und feinem Quarzkies (1-2mm)
Besatz: 11 Neonsalmler
8 Panda Panzerwelse
5 Ohrgitterharnischwelse

Bis auf die Pandas sind alle Fische gesund.
Hat jemand eine Idee wie ich denn Corydoras helfen kann?

Viele Grüße und schon mal schönen Dank für Tipps

Joern Carstens

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2

Sonntag, 5. Juli 2015, 13:23

Hi

ein paar mehr Infos wären gut.

Ein Foto von den kranken Tieren

Ein Foto vom Becken - Gesamtansicht

Angaben zu Filterung / Wasserwechsel

Futter:
Tubifex "lebend" sind hervorragendes Cory-Futter.

Tubifex "frost" meist genau das Gegenteil - der "Gammel" der beim EInweichen ensteht, belastet das Wasser sehr stark.

Nehm lieber was "krebsiges", z.B. Frost-Cyclops.

oder Hochwertiges Granulat-Futter, z.B. von Söll. Eher feineres wählen.
Beste Grüße
Jörn

3

Sonntag, 5. Juli 2015, 15:04

Hallo,
danke für die Rückmeldung.
Das Aquarium ist ein Juwel Lido 120 ( 60x40x58 ) 120l
Filtersystem: Juwel Bioflow 3.0
Besatz: 11 Neonsalmler
5 Ohrgitterharnischwelse
8 Panda Panzerwelse
Wasserwechsel: wöchentlich 35%
Einrichtung: 1-2mm Quarzkies
viele Wurzeln und Steine, 3x Echinodorus Bleheri

Das Foto zeigt den Panzerwels der unkontrolliert schwimmt, wie alle anderen besitzt er kaum noch Barteln. die anderen verstecken sich, sodass ich nicht noch mehr Fotos machen konnte.

Viele Grüße
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Joern Carstens

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4

Montag, 6. Juli 2015, 16:20

Hi Neptun

jetzt mach ich mal weiter...

Danke für die Fotos. So richtige "faux pas" kann ich nicht entdecken, das macht einen ordentlichen Gesamteindruck.

Zu den Frost-Tubifex sagte ich schon was, dass die sehr Wasser-belastend sind, hast Du selbst gemerkt (das gilt genauso für die Gefrier-Trocknungen).
Und wenn die zu gammelig sind, werden die zwar probiert, aber wieder ausgespukt (oft durch die Kiemen - vielleicht hast Du das schon gesehen). Dann hungern die natürlich... Ich weiß nicht was für Tabs Du gibst - so "typische" Welstabs sind eher für Plecos - mit Holz drin (brauchen Corys nicht) und auch recht hart und fest - da können die dann kaum was "abbeißen" - und hungern auch.

Wenn da viel "Gammel" im Wasser ist, hast Du auch seine sehr dichte Baktieren/Keimdichte. Diese wird auch verantwortlich gemacht für Bartel-Verlust.
Wenn die dann hungrig den ganzen Tag rumsuchen, "scheuern" die sich die Barteln ab - die Bakteiren finden dann da guten Nährboden und die Barteln sind irgendwann weg.

Meine Idee dazu:
Verzichte mal 2-3Tage auf Futter (da gibt es ja gerade parallel einen "Fasten-Zeit-thread" ). Einfach, um die Bakterien "auszuhungern". Vorher machts Du mal richtig "gründlich" Wasser-wechsel, vielleicht 2x 75% oder so. Das senkt (verdünnt) schon die Keime, wenn die dann danach nicht wieder ansteigen, ist's gut.

Füttern:
Ich mag bei Cory's diese "ein-Punkt-Fütterung" nicht - also 1 Tablette oder 1 Frostwürfel.
Das ist wider deren Natur - die wuseln den ganzen Tag rum, und finden ständig was. Und dieses Grundmuster wirst Du ihnen auch nicht abgewöhnen können ("stellen sich ungeschickt an" ). Hier es am Halter, für eine natürliche Futter- und Futterverteilung zu sorgen.

Deswegen empfehlen sich feine Frostfuttersorten - wenn der Würfel in den Filterstrom treibt, "pustst" der die Kleinteile schon durchs Wasser, was sie dann von den Fischen im Wasser oder am Boden aufgenommen werden. Das gleiche gilt für feines Granulat. Diese "feinverteilte" Futterration entspricht dann mehr dem natürlichen Futterverhalten und die Tiere finden auch was beim rumwuseln.
Und hören auf bzw. es wird deutlich weniger, wenn sie satt sind.

Du kannst neben Cyclops auch Frostartemien oder Daphnien geben. Alle Frost-Krebse sind in guter Qualität eher orange-rötlich bis bräunlich gefärbt. NIEMALS Grau ! Leider findet sich oft (minderwertige) graue Ware in den Frostern der Läden - also genau hinschauen - und ggf. woanders hingehen.
Daphien als Frostfutter haben meist einen sehr geringen Futetrwert - vermutlich weil die in Futterkulturen zu wenig zu fressen bekommen.

Gut gehen auch Frost-Moina - hab ich bisher nur im Frostfutter-Versand gefunden. Sind für mich das beste Cory-Frostfutter. LIegt vermutlich daran, dass die sich leicht vermehren lassen und durch die Kugelform ist relativ viel "Inhalt" in relativ wenig "Schale" (Daphnien sind ja eher Diskus-förmig).

Granulte Söll und Dupla halte ich für die besten - haben einen höheren Eiweiß-Anteil - eher so wie Lebendfutter.
Andere gehen auch - probier Dich da mal ruhig durch.

Die Faustformel "Augengröße = Futtergröße" gilt sicherlich für Lebendfutter - bei dem manchmal recht harten Granulat würde ich eher so was wie 1/2 Augengröße als Daumenregel annehmen.

So, das wars erst mal.

Gute Besserung für die Cory.
Rückfragen ? Gern !
Beste Grüße
Jörn

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Joern Carstens« (6. Juli 2015, 16:29)


bongo

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5

Montag, 6. Juli 2015, 16:36

Hallo Neptun,

so was eindeutiges krankes kann ich auf den Bildern nicht erkennen. Auch keine Flossenfäule oder so was.

Der Boden ist nicht verkehrt für Corys, aber sicher auch nicht ideal. Wenn die das nicht gewohnt sind ists schlecht.

Ich denke aber eher an was ganz anderes, irgendwas vertragen die nicht. Evtl hast Du ihnen auch durch das Medikament die letzten Darmbakterien gekillt und oder Würmern Vorschub geleistet. Gut wäre da mal ein Test. Hast Du ein Mikroskop oder einen Bekannten der sowas hat? Wurmeier oder Würmer sind ganz einfach zu erkemmen.

Bis dahin würde ich auch auf gutes, möglichst frisches Futter achten, wobei hier ballaststoffreiches Futter wie Cyclops/Flöhe/Moina/Artemia im Moment besser wäre als Wurmfutter.
Gruß

Jürgen

"Wie Sie sehen, sehen Sie nix...
Warum Sie nix sehen, sehen Sie gleich..."
-Loriot-

6

Montag, 6. Juli 2015, 19:39

Hallo,
danke für die Rückmeldungen. Ich habe gestern nocheinmal ein Bild von dem Panda mit der verpilzten Bauchflosse gemacht(ich hoffe man kann die Verpilzung erkennen).Der Panda auf dem ersten Foto im vorherigen Beitrag von mir bewegt sich zur Zeit wenig, ist aber ansonsten unverändert. Wenn ich das nächste mal bei einem Zoogeschäft bin werde ich mal nach Cyclops oder ähnlichem sowie nach feinem Granulat Ausschau halten. Ich habe noch einmal eine Frage und zwar, was ist falsch an dem Bodengrund? Ich habe extra feinen und runden Kies gewählt. Sand wollte ich nicht, da ich gelesen habe dass dieser Faulstellen fördert? Nach Würmern im Aquarium werde ich auch noch ausschau halten.

Viele Grüße
»neptun« hat folgende Datei angehängt:
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Joern Carstens

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7

Montag, 6. Juli 2015, 21:05

Hi

Bodengrund:
geht, finde ich. Zumindest sehe ich den nicht als Grund für die reduzierten Barteln. Scheint auch sehr sauber zu sein.

Versuch erst mal, das Becken sauber zu kriegen (Keimdichte, siehe vorherige threads - Keime sieht man nicht ! ).

Und dann wie oben ebschrieben langsam wieder anfüttern.

WIe sahen die Tiere aus, als sie zu Dir kamen ? Hatten die da noch richtige Bartels oder waren die da auch schon angeschlagen ?

Ich denk, das wird wieder.
Beste Grüße
Jörn

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8

Dienstag, 7. Juli 2015, 00:18

Gedanken zum Hilferuf "Probleme mit Corydoras Panda"


Hallo Neptun ... auch ich bin neu auf diesem Forum, will aber gerne meine Gedanken zur
Lösung der Probleme einbringen
, auch wenn ich dazu leider etwas ausholen muß.

Der vorige Beitrag weist in die richtige Richtung ... geht es den Tieren schlecht, so sind
in den allermeisten Fällen die Umweltbedingungen (in Deinem Fall 120 Liter) der Verursacher.

In jedem Wasserbehälter (Glas, Pflanzen, Holz, Bodengrund) bildet sich nach einiger Zeit ein
Bakterienrasen dessen Zusammensetzung durch die eingebrachten Gegenstände und vor allem
durch das eingebrachte Futter variiert und dessen Wachstumsgeschwindigkeit manchmal
regelrecht explodieren kann ( z.B. Tubifexschleim von Frost- und Gefriertabs oder Schleim von
aufgelösten Futtertabletten).

Deine fünf Otocinclus ernähren sich zwar von diesem Algen- und Bakterienrasen, sind aber
in Anbetracht der riesigen Flächen wahrscheinlich etwas überfordert. Außerdem können sie
diesen Bakterienrasen nur von festen Oberflächen abraspeln ... bei feinem Quarzkies ist
dies schlicht nicht möglich, sie haben keine Hände, um das Kieskörnchen festzuhalten..

Ich halte es für wahrscheinlich (die Bilder geben das leider nicht her), daß der gesamte
Bodengrund einen intensiven Bakterienrasen hat und die Pandas somit ständig auf diesem
Teppich aus Mikroorganismen sitzen müssen, die Fischhaut ständig mit diesen Reizungen
kämpfen muß und die Tiere dadurch immer mehr geschwächt werden.
Die ersten kleineren Verpilzungen entstehen usw., usw.. es fängt meist an den Bauchflossen
an und überzieht allmählich die gesamte Schleimhaut.

Ich empfehle sofortige Änderungen :
Raus mit dem gesamten Bodengrund und diesen mit kochendem Wasser übergießen um
die Mikroorganismen abzutöten.
Mehr Otocinclus oder besser zusätzlich zwei (nicht mehr) kleiner bleibende Harnischwelse
(Ancistrusarten) einsetzen (keine Angst, sie werden nicht verhungern).

Solange Du nur minimal fütterst (gewässertes Artemia-Frostfutter hinterläßt keinen Schleim
und die Salmler werden Feste feiern) werden die Ancistrus sämtliche Oberflächen, besonders
wo vorher der Bodengrund war, superfein putzen und blitzblank machen.
Falls Deine Pflanzen etwas Schaden nehmen ... bleib cool, die wachsen immer wieder nach.

Fange die Pandas vorsichtig heraus und setze sie mit zwei Otocinclus in ein Extrabecken
ohne Bodengrund aber lege ein vorher abgebrühtes Aquarien-Holz dazu. Fülle das Becken
mit dem eingefahrenen Beckenwasser und belüfte dezent, damit der Wasserinhalt ständig
umgewälzt wird.

Zur vorsichtigen Desinfektion der Schleimhäute habe ich mit Erlenzapfen über Jahre
sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Wasser färbt sich umso brauner, je mehr Erlenzapfen
eingebracht werden (mit Chemie aus dem Zoohandel hatte ich nie was am Hut).
Fang mal mit zwei bis drei Erlenzapfen (pro 10 Liter Wasser) an, die Huminsäuren der
Zapfen sorgen für sanfte Desinfektion ... so hilft sich die Natur.

Laß die Pandas für mindestens eine Woche (besser zwei oder drei) in dem Extrabecken
und beobachte sie möglichst oft. Wenn sie sich an dem Holz scheuern, ist das ein Beweis
für die Plagen auf der Schleimhaut und Du kannst die Zahl der Erlenzapfen etwas erhöhen
um die Desinfektion zu verstärken.
Intensiv braunes Huminsäure-Wasser haben die Pandas auch in der Natur und die inneren
Organe nehmen mit Sicherheit keinen Schaden.

Füttern würde ich hier NUR mit Artemia-Frostfutter in kleinen Mengen, damit nichts liegen
bleibt denn Du arbeitest am Extrabecken ohne Filter ( 50% Wasserwechsel jede Woche und
neue Erlenzapfen zugeben ).

Wenn die Ancistrus Dein 120er Becken blitzblank gemacht haben, kannst Du den gebrühten
Bodengrund in dünner Schicht wieder einbringen (so dünn, daß die Pandas später bis auf
das Bodenglas gründeln).

Wenn die Pandas sich nicht mehr scheuern und die Bauchflossen-Verpilzung sichtbar
abgeklungen ist, kannst Du die Tiere ins 120er Becken zurücksetzen. Mit viel Glück könnten
auch die Barteln langsam wieder nachwachsen ... bei manchen Corydoras-Arten klappt das
manchmal, bei anderen leider nicht mehr, sie müssen dann ohne Zunge weiterleben und
können sich nicht mehr fortpflanzen ... schade.
Stell Dir einfach vor, Du könntest ohne Zunge nicht mehr schmecken !!!

Für die Zukunft überdenken solltest Du die Verwendung von Flockenfutter (bleibt liegen und
vergammelt u.U.), Futtertabletten gleich welcher Art und unbedingt Abstand nehmen von
Frost- oder Gefrier-Tubifex ... also alles was Schleim für zuviel Bakterienrasen hinterläßt.

Auch würde ich in Betracht ziehen, den Bodengrund alle vier Wochen mit dem Schlauch
abzuziehen und wieder mit kochenden Wasser zu überbrühen ... Dein Bett ziehst Du doch
auch ab, bevor es klebt <g>.

In meinen Zuchtbecken wie auch Aufzuchtbecken hatte ich immer auch selbst gezogene
braune Otocinclus und Ancistrus als streßfreie Putzkolonnen ... so sauber und zuverlässig
kann kein Mensch putzen.

Gefüttert habe ich über viele Jahre Frost-Artemia, bescheidene Mengen SUPER GEWÄSSERTE
LEBENDE Tubifex, und nur seltenst mal was anderes, und ... nachdem ich die biologischen
Zusammenhänge immer mehr kapiert hatte minmierten sich auch die Probleme.

Puuuh, jetzt habe ich über zwei Stunden getippt ... hoffentlich hilfts, würde mich freuen.

Falls ich irgendwo mißverständlich war, bitte melden.

Alle Gute für Deine kranken Tiere Gruß Wolfgang


9

Dienstag, 7. Juli 2015, 21:05

Hallo,
ich bedanke mich für die Rückmeldung. Ich habe heute als Sofortmaßnahme 75% des Kieses und die Wurzeln gründlich abgekocht und werde morgen auch noch einmal einen Wasserwechsel machen um die Bakteriendichte zu reduzieren. In Zukunft werde ich dann auf Krebshaltiges und Granulatfutter zurückgreifen und eventuell die Otocincluse aufstocken ( Wie viele soll ich nehmen ?), außerdem werde ich wieder Seemandelbaumblätter oder Erlenzapfen in das Becken geben. wenn das alles nichts hilft werde ich die Pandas umsetzen. Ist das so in Ordnung ? Um die Frage von Joern zu beantworten, als ich die Pandas gekauft habe hatten einige gar keine Barteln (die ersten die ich gekauft hatte), einige mittellange und andere voll aus geprägte Barteln ( ich habe immer wieder Pandas nachgekauft, damit die Gruppe erhalten blieb), nachdem ich die tiere eingesetzt hatte verloren sie ihre Barteln zur Hälfte und zeitweilig ihre Flossenränder. Manchmal wuchsen die Flossen und Barteln wieder nach, doch nach ein paar wochen wurden sie wieder kürzer.Scheuern tun sich meine Corydoras jedoch gar nicht. Eine Frage hätte ich noch meine Panzerwelse laichen wöchentlich ab (viele Eier sind jedoch unbefruchtet), obwohl dass doch ohne Barteln gar nicht geht. wie ist das möglich?

Viele Grüße

Corydoras-König

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10

Mittwoch, 8. Juli 2015, 15:41

Gedanken zum Hilferuf "Probleme mit Corydoras Panda" _ II

Hallo Neptun, danke für den Zwischenbericht. Ich antworte mal in der Reihen-
folge deines Textes ... meine Gedanken sind Denkanstöße und Anregungen.

Hast Du den Kies mit dem Schlauch abgesaugt, händisch oder mit Netz heraus-
genommen ?

Ich hätte zuerst den Wasserstand um Minimum 50% abgesenkt, dann den Kies
via Schlauch und ohne Verwirbelungen von Mikroorganismen abgesaugt, nach
zehn Minuten nochmals den Glasboden vorsichtig abgesaugt und erst dann das
Becken mit Frischwasser wieder aufgefüllt.
Das hätte auch den größten Teil der noch verbliebenen, abgesunkenen Mikro-
organismen aus dem Becken entfernt und das danach zugeführte Frischwasser
hätte die Konzentration der "Bakteriendichte" im 120-Liter Beckeninhalt nochmals
stark verdünnt.
Der neue "Bettbezug" sollte doch so klinisch sauber wie irgend möglich sein und
nicht etwa erneut teilverseucht durch die Reste der Mikroorganismen, die dann
wieder weiterwuchern.

Zum Thema Granulatfutter habe ich keine Erfahrungen, zu meinen aktiven Zeiten
hatte die Industrie solche Umsatzbringer noch nicht erfunden ... ich habe immer
nur Naturfutter angeboten. Corydoras habe keine Zähne im eigentlichen Sinn,
sie können weder ernsthaft kauen noch "abbeißen".

Noch eine Bemerkung zu Tubifex-Würmern : Sie leben im größten Dreck und
heute fast nur noch in chemiebelasteten Abwässern (die besten Tubifex konnte
man früher im Schlamm von Bächen aussieben, in die ein ländlicher Schlachter
sein Schlachtabwässer entsorgte ... absolut frei von jeglicher Chemie, diese
Würmer waren fett und nahrhaft). Leider gibts das in Deutschland kaum noch.

Getrockneten oder gefrosteten Tubifex sind nicht anzusehen, aus welchem
Chemie-Bach Chinas sie stammen und ob sie vor dem Frosten tagelang
gewässert wurden ... ergo, Finger weg von solchen potentiellen Chemie-
Bomben, die Gefahr von Vergiftungen ist immens.
Ähnliches gilt bei getrockneten oder gefrosteten roten Mückenlarven.

Zu Seemandelblättern habe ich keine Erfahrungen. Erlenzapfen sammelt
man völlig kostenlos beim Sonntagsspaziergang, möglichst in Auwäldern
und niemals an Bächen neben landwirtschaftlich genutzten Flächen oder
im Händler-Regal in neutralen Tütchen.

Zu den vorhandenen 5 Otocinclus kannst Du sicher weitere 5 Tiere einsetzen,
ohne daß Probleme zu erwarten sind.
Auch könntest Du noch eine geschälte Salatgurkenscheibe, beschwert mit
einem Bleistreifen, auf den Bodengrund legen.
Die Gurke sollte nach drei Tagen erneuert werden weil sie sich im Becken-
wasser langsam zersetzt, als Schlamm zerfällt und das Wasser belastet.

Du könntest darüber nachdenken, in Deinem Becken dauerhaft immer eine
gewisse Menge von Erlenzapfen zu haben. Das wären natürliche Huminstoffe,
die nicht nur Infektionen vermindern und bei kleinen Verletzungen desinfizieren
sondern auch dem Beckenwasser eine natürliche bräunliche Tönung geben,
die das grelle Licht etwas abdämpft.

Der Panda auf Deinem Bild zeigt völlig blasse Zeichnung ... er ist gestreßt
weil der helle Kies und die helle Beckenbeleuchtung einen Präsentierteller-
Effekt erzeugen.
Beleuchtung zurücknehmen oder das Wasser mit Huminsäuren "einfärben"
hat den großen Vorteil, daß die Tiere nicht mehr so scheu sind und sich viel
entspannter durch den winzigen Lebensraum von 120 Liter bewegen.

Angst verursacht Streß und auch Corydoras brauchen Ruhe und Entspannt-
heit um Erkrankungen mit körpereigenen Möglichkeiten zu überstehen.

Daß es wohl suboptimal war, zu kranken Tieren in einem "verseuchten" Um-
feld neue Tiere hinzuzusetzen, hast Du ja selbst erkannt.

Daß Deine Pandas ablaichen, zeigt, daß der Fortpflanzungstrieb funktioniert.

Daß die meisten Eier unbefruchtet sind, zeigt, daß der gesamte Ablauf der
Motorik "Männchen in T-Stellung klemmt Barteln des Weibchens ein und
stößt im richtigen Moment den Samen aus, der exakt abgestimmt in der
Flossentasche des Weibchen landen muß" durch die nicht mehr oder nur
noch fragmentartig vorhandenen Barteln massiv beeinträchtigt ist.

Du solltest also alles tun, was den Heilungsprozeß unterstützt, sonst geht
das Leiden und Sterben weiter.

Wir alle machen Fehler ... aber bitte nur einmal. Gruß Wolfgang

11

Donnerstag, 9. Juli 2015, 16:21

Hallo,
danke für den Ratschlag.Ich habe den Kies mit dem Schlauch abgesogen, nachdem ich die Wurzeln entfernt hatte. Der Panda, der so blaß ist, ist der der oben beschrieben wurde( unkontrolliertes Schwimmen). Die anderen Pandas sind alle dunkler ( siehe Foto von dem Panda mit der geschwollenen Bauchflosse). Das Aquarium besitzt viele Wurzeln und sehr große Schwertpflanzen, sodass das Licht gedämpft ist. Ein Foto habe ich ja in meinem zweiten Beitrag hinzugegefügt. Mittlerweile ist jedoch durch das Reinigen die Anordnung der Wurzeln etwas anders. Seemandelbaumblätter haben die selbe Wirkung wie Erlenzapfen und durch sie wird das Wasser je nach Menge auch leicht Bernsteinfarben. Zum Thema Otocincluse: Gurke hatte ich auch schon ausprobiert, doch sie haben sie nicht angerührt. Ich werde es aber auf jeden Fall nocheinmal versuchen.

Viele Grüße

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »neptun« (10. Juli 2015, 12:46)


12

Mittwoch, 15. Juli 2015, 10:13

Moinsen.

Für ein Kranken- und Quarantänebecken mag ein klinisch sauberer und desinfizierter Bodengrund ja gut sein - aber für ein gut laufendes Aquarium, das ohne viel zusätzliches Chemiegedöns am Leben erhalten werden soll? Schließlich beinhaltet der Bodengrund den größten Teil der nitrifizierenden Bakterien im Aquarium.

Der Vorschlag mit den Erlenzapfen ist super - gleichfalls der Hinweis auf eine mögliche Chemiebelastung in Bereichen von Landwirtschaftsflächen. Ich hab bei mir immer welche parat und im Einsatz, genauso wie Eichen- und Walnussblätter (ab und zu auch von Rot-Buche und Hainbuche), da muss ich keine teuren Seemandelbaumblätter kaufen.

Genauso die Fütterungshinweise: Die gefrosteten Artemia werd auch ich mal ausprobieren. Ich füttere derzeit schön rosafarbenen gefrosteten Meereskrill (gibt's beim Fressnapf), davon sind Neons, Corys und Otis gleichfalls begeistert. Tubifex füttere ich auch nicht.

In Sachen Oti-Fütterung muss ich sagen, dass manche Otis ziemlich zimperlich sind, was das Futter angeht. Manchmal muss man sie erst an bestimmte Dinge gewöhnen, bzw. hab ich das Gefühl, dass sie durch andere Tiere erst mit der Nase auf etwas Fressbares gestoßen werden müssen. Ich füttere z.B. Gurke am Spieß, überbrühte Salatblätter am Spieß oder Zucchini-Schirmchen, die sie leerraspeln ;) Auch kommen sie bei mir erst (tagsüber) zum Fressen heraus, seit die Corys an Bord sind. Vorher haben sie immer still und heimlich nachts gefressen und waren tagsüber nicht zu sehen.

Ich drück die Daumen, dass deine Pandas schnell wieder auf die Beine - äh, Flossen kommen!
»Waldschrat« hat folgende Bilder angehängt:
  • 115525b.JPG
  • 041390425a.jpg
  • P1410441kl.JPG
  • P1420174a.JPG
  • P1420266a.JPG

13

Mittwoch, 15. Juli 2015, 15:11

Hallo,
danke für den Tipp bezüglich der Otocinclus. Andere Gemüsesorten werde ich auch noch ausprobieren, doch zur Zeit sind meine Otos wohlgenährt, sodass kein Handlungsbedarf besteht.

Viele Grüße

14

Donnerstag, 23. Juli 2015, 16:18

Hallo Neptun, was deine Probleme mit den Pandas angeht, kann ich dir nicht helfen.
Seit 30 Jahren pflege ich Fische im Aquarium und seit fast 3 Jahren Panzerwelse, aber von regelmäßigen Auswaschen vom Bodengrund, lese ich hier das erste mal. Dachte bisher, dass der Bodengrund der größte Filter ist.
Ich habe weißen Sand mit viel Schatten, da nur teilbeleuchtetes Aquarium.
Gammelecken zum Nuscheln der Welse, aber keine schwarzen Flecken.
Ich füttere auch die Roten Mückenlarven nicht, dafür mehr Schwarze.
Flockenfutter, noch nie Schleim gehabt, das gleiche gültet für Tabletten.

Mein Becken ist ein Artenaquarium .
Meiner Ansicht nach, immer der idealste Fall, ein Artbecken, weil man hier auf seine Pfleglinge gezielt eingehen kann und nicht auf mehrere Arten Rücksicht nehmen muss. Füttern immer mit beobachten und was in kurzer Zeit gefressen wird.

Hoffe du kriegst die Pandas wieder in gute Stimmung.
LG . . .

15

Freitag, 24. Juli 2015, 18:30

Hallo,
nochmals danke für die Rückmeldungen. Ich möchte noch einmal schreiben wie es den Pandas geht. Im Moment sind alle Tiere relativ fit. Leider ist letzte Woche der blaße Panda auf dem ersten Bild gestorben ;(, doch es gibt auch eine gute Nachricht, der verpilzte Panda ist wieder gesund :) . Nachdem die Verpilzung den Bauch erreicht hatte, verschwand sie wieder. Ich habe mich in der Zwischenzeit auch mit einem Zoohändler unterhalten und er meinte, dass ich möglicherweise asiatische Nachzuchttiere besitze und mit ihnen einen Krankheitserreger eingeschleppt habe, der nur die Pandas infiziert, dass ich diesen Errreger nicht mehr loswerde und er immer die schwächsten Tiere befällt. Er verkaufe aufgrund dieser Erreger und der allgemeinen Empfindlichkeit nur noch deutsche und europäische Nachzuchtwelse die wesentlich robuster seien. Ich werde noch eine Zeit warten, bis ich sicher bin, dass alle Tiere gesund sind und dann noch einen letzten Versuch mit diesen Tieren wagen. Wenn ich mit den Pandas dann auch noch weiterhin Probleme haben sollte, werde ich es mit den Panzerwelsen aufgeben, sie bestmöglich pflegen, aber auf gar keinen Fall neue Panzerwelse nachkaufen. Die Pandas sind die einzigen Fische mit denen ich Probleme habe, ansonsten hatte ich nicht einen anderen Ausfall in meinen beiden Aquarien (ich besitze noch ein 180l Aquarium)
Viele Grüße

Joern Carstens

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16

Samstag, 25. Juli 2015, 12:28

... dass ich möglicherweise asiatische Nachzuchttiere besitze und mit ihnen einen Krankheitserreger eingeschleppt habe...

Hi

ein generelles Problem von Massenzuchten. Sog. "Dampfzucht": mit höherer Temperatur und viel (billigem) Futter auf Verkaufsgröße bringen - das nennt man auch Massentierhaltung. In der Botanik "Monokultur". Natürlich mir den dazugehörenden "Betriebs-Hilfsstoffen".

Schau doch mal, od Du auf einer Aquarianer-Börse glücklich wirst - dort bekommst Du Nachzuchten direkt vom Züchter, mit dem ein Austausch möglich ist. Oder über Anzeigen von privat - ist bei dieser beliebten Art meist viel besser als die Tier-Supermarkt-Tieren ...

Leider gibt es kaum noch "gute" Händler. Oder die haben sich auch einem Franchise-System angeschlossen, weil es betriebwirtschaftlich kaum anders geht.
Da braucht es manchmal Zeit, einen "guten" Händler zu finden.

Weiter viel Erfolg !
Beste Grüße
Jörn

17

Sonntag, 26. Juli 2015, 20:39

Hallo,
danke für den Ratschlag. Erstmal werde ich wie oben beschrieben sichergehen, dass alle meine Pandas dauerhaft kerngesund sind und die Barteln wieder anfangen nachzuwachsen. Wenn das der Fall sein sollte werde ich mich genaustens imfomieren wo es Züchter in meiner Nähe ( Schleswig Holstein )gibt und eventuell Tiere nachkaufen, aber für das erste reichen ja sieben gesunde Pandas.

Viele Grüße

Joern Carstens

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18

Montag, 27. Juli 2015, 16:09

Hi neptun

wo genau sitzt Du denn ?

Grüße aus Eutin.
Beste Grüße
Jörn

19

Montag, 27. Juli 2015, 18:55

Hallo,
ich wohne im südlichen Kreis Rendsburg Eckernförde (Nähe Hohenwestedt).
Viele Grüße

Joern Carstens

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20

Dienstag, 28. Juli 2015, 14:37

Moin !

Börse in Kiel ist ganz gut (Termine über Kieler Aquarienverein) - das wäre die nächste. Sind meistens pandas da.

Lübeck ist auch ganz gut, die größte ist Hamburg Jenfeld.
Weiter nördlich (wie FL+SL) war ich nie, ebenso westküste (HEI).
Die "kleinen Städte" kann man sich nach meinen Erfahrungen eher schenken - die Vereine/Börsen sind klein und es braucht etwas Glück, das gesuchte zu finden.

Na, nach den Ferien geht's ja auch bald wieder los !
Beste Grüße
Jörn

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